Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Geb10_15
DOI: 10.1055/s-0034-1388204

Ein Fall von CCAML bei Geminigravidiät

G Kutschka 1, C Schindlbeck 1, A Bertges 1, J Fersterer 1
  • 1Klinikum Traunstein, Gynäkologie und Geburtshilfe, Traunstein, Germany

Fragestellung: Eine 33-jährige 1 Grav./0 Para mit dichorialer, diamnioter Geminigravidität wurde wegen Risikogravidität in der 24 + 6 in der Pränatalambulanz vorgestellt. Bei der Patientin war eine chronische IgA Nephropathie seit 1989 bekannt. Z.n. Nierentransplantation 2007. Es bestand eine renale Hypertonie. Einnahme von Tacrolimus, Azathioprin, Amlodipin, Metoprolol und Methyldopa. Die Schwangerschaft war durch ICSI entstanden.

Methodik: Bei der Ultraschalldiagnostik wurde CCAML Typ Stocker III beim Fetus 1 nachgewiesen. Es zeigte sich ein Hydrops fetalis mit verdickert Haut und Aszites. Zusätzlich bestand ein Polyhdramnion.

Ergebnis: Die Patientin wurde mit progredienter Zervixverkürzung in der 25 + 2 SSW stationär aufgenommen und die fetale Lungenreifeinduktion durchgeführt. In der 27+6 SSW kam es zum vorzeitigen Blasensprung des führenden Geminus. Trotz i.v. Tokolyse und Antibiotikagabe kam es zur Entwicklung von muttermundswirksamer Wehentätigkeit. Bei einem MM Befund von 9 cm musste eine sekundäre Sectio caesarea aufgrund dorsoposteriorer Einstellung und der Steifheit des hydropischen Zwillings durchgeführt werden. Dieser verstarb unmittelbar postpartal. (Fetus 1: 2340 g 39 cm Apgar: 0) Der 2. Zwilling zeigte eine gute Adaptation (Fetus 2 männlich 965 g, 26 cm Apgar 1/6/7)

Schlussfolgerung: Die CCAML Typ Stocker III ist durch einen mikrozystischen Befall der Lunge gekennzeichnet. In diesem Fall lag begleitend ein Hydrops fetalis und ein Polyhydramnion vor. Nach dem Blasensprung konnte die Schwangerschaft nicht prolongiert werden. Aufgrund der Frühgeburtlichkeit war eine ECMO Behandlung nicht möglich und somit die Prognose für Fetus 1 infaust.