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DOI: 10.1055/s-0034-1388189
Prolongation der Schwangerschaft und damit Risikoreduktion für Frühgeburtskomplikationen durch operative Therapie in graviditate bei Uterus myomatosus
Einführung: Myome sind mit 20 – 40% der häufigste solide Tumore des weiblichen Reproduktionssystem. Die Inzidenz von Myomen in der Schwangerschaft beträgt 0,1 – 3,9%. Häufiger verursachen die Myome in der Schwangerschaft keine Beschwerden, jedoch gibt es auch akute Verläufe. In diesen seltenen Fällen ist die große Herausforderung der Therapie nicht nur mit den höheren Komplikationen für die Frau verbunden, sondern auch das Vermeiden von Frühgeburtlichkeit.
Kasuistik: 33-jährige IG/0P in der 25+1. SSW mit den klinschem Bild eines akuten Abdomens. Sonographisch wurde neben der unauffälligen Biometrie und Dopplerwerte, der dringenden Verdacht auf einem nekrotisierenden subserösen Fundusmyom gestellt. Die Entzündungswerte waren erhöht.
Therapie: Bei der Notfalllaparatomie per Längsschnitt unterhalb des Bauchnabels wurde ein 12 × 8x7 cm großer und 240gr schwerer ischämisch veränderter Leiomyom. Insgesamt unauffälliger postoperativer Verlauf mit stabilem Hb-Wert war mit 10,8 g/dl. Postoperativ erfolgten 2 – 4-wöchentlichen sonographischen Kontrollen mit Biometrie, fetales Bewegungsprofil und Doppler-Kontrollen. In der 35+0. SSW erfolgte die primäre Sectio caesarea nach abgeschlossener Lungenreife. Die Entlassung der Patientin und ihrem Baby erfolgte am 8. Postpartalen Tag auf Grund von kontrollbedürftige Hyperbilirubinämie des Neugeborenen.
Schlussfolgerung: Bei akutem Abdomen in der Schwangeschaft aufgrund von einem nekrotosierendem Myom sollte die Längslaparatomie ab dem späten zweiten Trimenon als Zugangsweg bevorzugt werden. Die chirurgische Therapie begünstigt die Prolongation der Schwangerschaft und vermeidet die Früh-Frügebutlichkeitskomplikationen, führt jedoch zur primären Entbindung durch primären Kaiserschnitt.