Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Geb08_17
DOI: 10.1055/s-0034-1388170

CTG-Pathologie durch mütterlicher Kreislauf-Dekompensation bei kongenital korrigierter TGA? Ein Fallbericht

M Klingler 1, U Hasbargen 1
  • 1Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Germany

Fragestellung: Führt eine Kreislaufdekompensation durch mütterlichen Herzfehler im Rahmen einer Geminigravidität zu CTG-Pathologien

Methodik: Case Report

Ergebnis: Wir vermuten, dass die zunehmende mütterliche Kreislaufdekompensation mit Hypotonie zu einer akuten Minderperfusion der Plazenta führte, die durch die Kontraktionen noch agraviert wurde und damit zu einer verminderten Anpassungsfähigkeit mit Herztonabfall beider Gemini geführt hat. Ein zusätzlicher Risikofaktor könnte die Geminigravidität gewesen sein, die noch früher eine hohe Volumenbelastung verursacht als eine Einlingsgravidität.

Schlussfolgerung: Es empfiehlt sich daher vor einer geplanten Schwangerschaft eine differenzierte kardiologische Diagnostik durchzuführen. Im Falle einer symptomatischen Klappeninsuffizienz, einer Herzinsuffizienz NYHA-Stadium III oder schlechter sowie einer Ejektionsfraktion < 40% ist von einer Schwangerschaft abzuraten. (3) Weiterhin sollten Patientinnen mit c-TGA bereits früh in der Schwangerschaft an ein Zentrum mit Perinatologen, Kardiologen, Kardiochirurgen und geburtshilflich erfahrenen Anästhesisten angebunden und betreut werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Schwangerschaft für diese Patientin ein hohes Mortalitätsrisiko bedeutete, die durch die Mehrlingsgravidität noch deutlich erhöht wurde. Gleichzeitig kann die Versorgung der Kinder bei mütterlicher Kreislaufdekompensation gefährdet sein. Diese Schwangerschaft konnte für Mutter und Kinder dank interdisziplinärer Zusammenarbeit sicher und ohne schwere gesundheitliche Folgen beendet werden. Von einer weiteren Schwangerschaft wird jedoch dringend abgeraten.