Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Geb08_12
DOI: 10.1055/s-0034-1388165

Konseratives Management der Cervixschwangerschaft

F Markfeld-Erol 1, M Kunze 1, N Gaupp 1, H Prömpeler 1
  • 1Universität Freiburg, Gynäkologie, Freiburg, Germany

Hintergrund: Eine Cervixschwangerschaft ist selten, durchaus häufiger im Z.n. Sektio. Sie kann für die Pat. lebensbedrohlich und bei prim. operativer Therapie den Verlust der Gebärmutter bedeuten. Mit Gabe von MTX kann die Gebärmutter oft erhalten werden.

Kasuistik 1: Die 29J. I/0 stellte sich mit Blutung und einer vitalen SS in der Cervix vor. HCG > 100 Tsd. U/I. In der aufgetriebenen Cervix maß der Trophoblast 35 × 35 × 30 mm. Als Therapie wurde MTX transvaginal in den Trophoblast injiziert. Danach erfolgte 1 x MTX/Leucoverin Zyklus. Abfall des ß-HCG auf 700 IU/I, nach 8 Wo auf 0,3 IU/I. Nach 12 Wochen war die Cervix leer. Nach zwei Jahren bekam die Patientin ein gesundes Kind.

Kasuistik 2: Die 28J. II/I im Z.n. Sectio stellte sich in der 9 SSW mit missed abortion vor. Sonographisch zeigte sich eine Implantation der Gravidität in der Sectionarbe, das Cavum uteri war leer. Der große, stark vaskularisierte Trophoblast wölbte das untere Uterinsegment nach ventral bis zur Blase ohne erkennbare Uteruswand vor. ß-HCG > 200 Tsd IU/I. Bei Kinderwunsch wurde eine konservative Therapie mit MTX i.m. (50 mg/m2 KOF 1x/Wo) empfohlen und durchgeführt. Nach 12 MTX-Gaben kam es zu einer starken transfusionspflichtigen Blutung. im Verlauf kam es zur Ausstoßung des Trophoblasten. Nach 19 MTX-Gaben lag das Initial nur langsam abfallende ß-HCG bei 0,6 IU/l. Lokal zeigte sich ein ca. 6 mm demarkierter Restbefund. Insgesamt dauerte die Behandlung 5 Monate.

Schlussfolgerung: Bei Kinderwunsch ist die konservative Therapie einer Cervixschwangerschaft mit einer lokalen und/oder systemischen MTX-Therapie eine Möglichkeit die Gebärmutter zu erhalten.