Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Geb07_03
DOI: 10.1055/s-0034-1388138

S-FLt-1/PlGF-Ratio im longitudinalen Verlauf bei Schwangerschaften mit pathologischem Preeklampsie-Screening

V Kolovetsiou-Kreiner 1, EC Stern 1, K Mayer-Pickel 1, U Lang 1, M Cervar-Zivkovic 1
  • 1Medizinische Universität Graz, Univ. Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz, Austria

Fragestellung: Die Pathogenese schwerer Schwangerschaftskomplikationen wie Preeklampsie, Eklampsie, HELLP-Syndrom, vorzeitige Plazentalösung und IUGR ist oft assoziiert mit veränderten Biomarker-Werten. Ziel dieser Studie ist es den prädiktiven Wert der sFLt-1/PlGF Ratio im mütterlichem Serum im Laufe der Schwangerschaft in Bezug auf maternale und/oder fetale, neonatale Komplikationen zu evaluieren.

Methodik: Wir analysierten prospektiv Daten von 72 Patientinnen welche Schwangerschaften mit pathologischem Preeklampsie-Screening durchliefen. In die Studie eingeschlossen wurden high-risk-Patientinnen mit präexistentem Hypertonus, Thrombophilie, antiphospholipid-Syndrom, st.p. Preeklampsie/Eklampsie/HELLP-Syndrom. Aus maternalem Serum wurden sFLt-1 und PlGF alle 4 – 6 Wochen, beginnend mit der 10 SSW bis zum Ende der Schwangerschaft mittels ELISA bestimmt und die sFLt-1/PlGF-Ratio berechnet. Anschließend wurden die sowohl die maternalen, als auch die fetalen/neonatalen Komplikatonen analysiert. Ebenso wurde der Effekt von prophylaktischer Medikation wie Acetylsalicylsäure und/oder Heparin auf die Biomarkerwerte evaluiert.

Ergebnisse: Die sFLt-1/PlGF-Ratio ist bei Patientinnen mit schweren Komplikationen, wie zum Beispiel vorzeitige Plazentalösung in der 24 SSW, bis zu 12 Wochen vor der klinischen Manifestation der Komplikation bereits signifikant erhöht (p < 0,005). Die Prophylaxe mit Aspirin und/oder Heparin führt zu einer schnellen (innerhalb von wenigen Tagen) und deutlichen Abnahme der sFLt-1/PlGF- Ratio.

Schlussfolgerung: Im Vergleich zu unkomplizierten Schwangerschaften zeigt sich bei Patientinnen mit schweren Schwangerschaftskomplikationen ein früher Anstieg der sFLt-1/PlGF-Ratio. Der protektive Effekt von Acetylsalicylsäure kann durch eine Abnahme der sFLt-1/PlGF-Ratio deutlich gemacht werden.

Weitere Ergebnisse dieser laufenden Studie werden im Rahmen des 60. DGGG-Kongresses in München präsentiert.