Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Geb06_01
DOI: 10.1055/s-0034-1388118

Darstellung des unteren Blasenpols und Einfluss auf die Biometrie bei Zervixverkürzung

I Schmeil 1, C Knipper 1, K Supp 1, A Gerhold-Ay 2, A Klee 1, M Gonser 1
  • 1HSK, Dr. Horst Schmidt Klinik, Wiesbaden, Germany
  • 2IMBEI-Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg – Universität Mainz, Mainz, Germany

Fragestellung: Die transvaginale Zervixbiometrie stellt ein wichtiges Mittel bei der Identifizierung von Patientinnen mit erhöhtem Risiko einer Frühgeburt dar. Infolge der mit der Zervixverkürzung einhergehenden Zervixauflockerung kommt es trotz einheitlichem Messvorgang zu inter- und auch intraindividuellen Messabweichungen, die klinisch relevant sein können. Burger et al. haben 4 Anforderungskriterien dazu beschrieben (2). Ziel unserer Arbeit war zu prüfen, wie die Messung der Zervixlänge durch leichten Rückzug der Vaginalsonde, bis zur Darstellung des leicht entfalteten unteren Blasenpols, beeinflusst wird.

Methodik: Bei 50 Patientinnen im Alter von 15 – 46J. (Durchschnittsalter 30 Jahre) und zwischen 17. und 37. SSW wurde der Zervixlänge bei halbgefüllter Harnblase gemessen. Die Messungen erfolgten im Sagittalschnitt, zunächst nach üblichem Einführen der Vaginalsonde in das vordere Scheidengewölbe und anschließend nach leichtem Rückzug wie eingangs beschrieben. Beide Messwerte wurden mittels verbundenem Wilcoxon- Test verglichen.

Ergebnis: Die Zervixlänge war nach Rückzug der Sonde und Darstellung des unteren Blasenpols leichter zu objektivieren und die Messergebnisse waren signifikant kürzer (Median 7 mm).

Schlussfolgerung: Messergebnisse waren nach leichtem Rückzug der Vaginalsonde bis zur leichten Entfaltung des unteren Blasenpols signifikant um etwa 7 mm kürzer. Diese Differenz kann klinisch relevant sein. Die Darstellung des unteren Blasenpols könnte zur Objektivierung und Standardisierung der Messung beitragen.

Referenzen:

(1) Burger, M et al. Measurement of the pregnant cervix by transvaginal sonography: an interobserver study and new standards to improve the itnerobserver variability. Ultrasound Obstet. Gynecol. 1997; 188 – 193

(2) Iams JD. Adherence to criteria for transvaginal ultrasound imaging and measuerement of cervical length. Am J Obstet Gynecol 2013; 209: 365.e1 – 5