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DOI: 10.1055/s-0034-1388116
Erniedrigte fetale Dipeptidylpeptidase 4 (DPP4) Aktivität bei Gestationsdiabetes
Fragestellung: DPP4 ist ein Serin-Protease. Das Enzym ist in vielen Organen exprimiert, unter anderem in der Plazenta. Bei Patienten mit Diabetes mellitus wurde DPP4 mit erhöhter Aktivität im Serum nachgewiesen. Die DPP4 – Inkretin- Achse wurde im fetalen Leben bei Gestationsdiabetes mellitus (GDM) bislang nicht untersucht. Deshalb bestimmten wir die DPP4 Aktivität und die Spiegel des biologisch aktiven Glucagon-ähnliches Peptides-1 (GLP-1) im Nabelschnurblut bei der Geburt von Gesunden und Patientinnen mit GDM.
Methoden: 136 schwangere Frauen wurden in die Studie eingeschlossen, 54 GDM-Patientinnen und 82 altersgleiche schwangere Frauen mit normaler Glukosetoleranz.
Die seDPP4 Aktivität wurde aus Nabelschnurblut mittels kontinuierlichen kinetischen Mikroplatten-Assay; seGLP1 Konzentration mit ELISA gemessen. Für die statistische Auswertung wurde der Shapiro -Wilks-, Mann -Whitney-U-, und der unabhängige T-Test verwendet.
Ergebnisse: Die DPP4 -Aktivität im Nabelschnurserum von GDM-Schwangerschaften war signifikant niedriger als in der Kontrollseren, (Mittelwert ± SD: 29,31 ± 10,37U/L vs. 35,84 ± 12,8U/L, MW-U p = 0,0017). Innerhalb der GDM Gruppe fand sich kein Unterschied hinsichtlich DPP4 Aktivität bei Insulin-behandelten Patientinnen im Vergleich zu unbehandelten. Die GLP-1 Konzentration im Nabelschnurblut von GDM Schwangerschaften war tendenziell höher als bei Gesunden; insgesamt lagen die GLP-1 Spiegel jedoch bei beiden untersuchten Gruppen in Höhe der unteren Nachweisgrenze.
Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse deuten auf eine begrenzte Sekretion von GLP-1 im fetalen Leben hin. Dies könnte durch die fehlende orale Nahrungsaufnahme des Feten bedingt sein. Die verminderte Aktivität von DPP4 im Nabelschnurserum von GDM-Schwangerschaften könnte auf eine adaptive fetale Antwort oder aber auf eine frühe Dysregulation der entero-insularen Achse im fetalen Leben hinweisen.