Retrospektive Datenanalyse zur Evaluierung des Stellenwertes des C-reaktiven Protein (CRP) bei der Früherkennung einer Infektion nach Sectio cesarea

Fragestellung: Da es nach chirurgischen Interventionen zu einer IL-6 induzierten Produktion von C-reaktivem Protein CRP) als Ausdruck einer Gewebetraumatisierung und lokalen Inflammation kommt, stellt sich die Frage ob eine frühe Unterscheidung zwischen postoperativer oder entzündlicher CRP-Erhöhung durch Ermittlung Cut-Off Werten möglich erscheint?

Methodik: Retrospektiv wurden CRP/Leukozyten Veränderung erhoben: präoperativ, 1. postoperativer Tag, 4. postoperativer Tag. Patienten: 563 Entbindungen per Sectio cesarea, davon 28 mit postoperativer Infektion (Gruppe I; 4,97%), 535 als Kontrollgruppe (Gruppe II).

Limitierung: Vorläufiger Datenstand, geplant > 1500 Patienten.

Ergebnisse: Es zeigte sich kein Unterschied zwischen präoperativen CRP Werten (mg/dl) 0,56 ± 0,49 vs. 0,59 ± 0,72 (p-value 0,842) und dem 1. postoperativer Tag 6,38 ± 3,61 vs. 6,55 ± 2,89 (p- value 0,806) jedoch unterschieden Sich die Werte am 4. postoperativen Tag: 9,65 ± 5,05 vs. 4,09 ± 2,35 (p-value <

0,0001). Bei den Leukozyten zeigte sich kein Unterschied präoperativ (9,16 ± 3,08 vs. 9,72 ± 4,5; p-value 0,57) und am 1. postoperativen Tag (11,94 ± 4,03 vs. 11,88 ± 7,58; p-value 0,96) jedoch am 4. postoperativen Tag (10,23 ± 3,56 vs. 8,05 ± 2,03; p-value < 0,0001).

Schlussfolgerung: Die großen Schwankungen der CRP Werte limitieren deren Nutzbarkeit. Die fehlende rasche Absenkung innerhalb der ersten drei postoperativen Tage kann als Unterstützung in der postpartualen Infektionsdiagnostik nach Sectio cesarea dienen. In unseren vorläufigen Daten lassen sich noch keine Cut- Off Werte festlegen.