Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Geb01_03
DOI: 10.1055/s-0034-1388027

N-Cadherin und CD162 vermitteln die spezifische Interaktion zwischen Trophoblastzellen und endothelialen Tubuli

A Weichold 1, U Markert 2, E Schleußner 1, T Groten 1
  • 1Universitätsklinikum – Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Abteilung Geburtshilfe, Jena, Germany
  • 2Universitätsklinikum – Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Abteilung Geburtshilfe – Placentalabor, Jena, Germany

Fragestellung: Während der Auswanderung von Trophoblastzellen in die maternalen Spiralarterien kommt es zu einer Interaktion von Trophoblastzellen mit dem Endothel. Dieses Homing der Trophoblastzellen in die Spiralarterien ist notwendig für eine regelrechte Gefäßumwandlung und die Voraussetzung für eine regelhafte Plazentaentwicklung. Bleibt diese aus, besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer intrauterinen Wachstumsretardierung und einer Präeklampsie. Daten unserer Arbeitsgruppe haben gezeigt, dass Adhäsionsmoleküle, die Zell-Zell-Interaktion vermitteln, auf unterschiedlich invasiven Trophoblastzellliien differentiell exprimiert sind. Hier untersuchen wir den Einfluss dieser Adhäsionsmoleküle auf die Trophoblast- Endothelzell-Interaktion.

Methoden: Die Expression von N-Cadherin, VCAM und CD162 wurde mittels siRNA in HTR-8 unterdrückt. Die Interaktion der so manipulierten Trophoblastzellen mit Endothelzelltubuli wurde im Ko-Kulturmodell auf Matrigel untersucht. Die Quantifizierung der Assoziation erfolgte mittels Immunfluoreszenzmikroskopie und internetbasierter Auswertung über die Wimasis® Internet Plattform und Software.

Ergebnisse: Der knock down von N-Cadherin führte zu einer signifikanten Abnahme der Interaktion (94% vs. 88%, p = 0,006), der knock down von CD 162 zu einer deutlichen (85% vs. 78%, p = 0,27), wenn auch nicht signifikanten, der knock down von VCAM (85% vs. 83%, p = 0,53) hatte keinen Effekt.

Schlussfolgerung: N-Cadherin and CD162/P-Selektin regulieren die Interaktion zwischen Trophoblast- und Endothelzellen. Eine gestörte Expression dieser Adhäsionsmoleküle kann damit für die eingeschränkte Trophoblastinvasion und die resultierende Plazentationsstörung bei der Präeklampsie und der intrauterinern Wachstumsretardierung von Bedeutung sein.