Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Endo04_05
DOI: 10.1055/s-0034-1388011

Haben Ovulationen Einfluss auf FSH und Knochenstoffwechsel-Parameter bei Kinderwunsch-Patienten?

A Ritzinger 1, B Lesoine 2, M Kiechle 3, D Berg 2, M Schmidmayr 3, VR Seifert-Klauss 1
  • 1Frauenklinik und Poliklinik der TU München, Gynäkologische Endokrinologie, München, Germany
  • 2Kinderwunschpraxis ART Bogenhausen, München, Germany
  • 3Frauenklinik und Poliklinik der TU München, München, Germany

Einleitung: Beginn und Ende der Ovulationstätigkeit der Ovarien sind mit Veränderungen der Knochendichte assoziiert. Für FSH wird in letzter Zeit ein direkter Einfluss auf den Knochenstoffwechsel postuliert. Ob sich ovulatorische und anovulatorische Zyklen hinsichtlich FSH und Knochenstoffwechsel unterscheiden, war Gegenstand der vorliegenden Analyse.

Methoden: 59 Kinderwunsch-Patientinnen wurde – nach Aufklärung und schriftlichem Einverständnis- vor Beginn eines Lang-Protokolls zur Stimulationstherapie für IVF in der mittleren Lutealphase des Vor-Zyklus Blut abgenommen. Als cut-off für stattgehabte Ovulation wurde Progesteron > 6 ng/ml gewählt. Gemessen wurden Vitamin D3, Calcium, Estradiol, Progesteron, CTX, BAP, Osteocalcin, TRACP.

Ergebnisse: Die 59 Teilnehmerinnen waren zwischen 30 und 45, im Mittel 38 Jahre alt. Frauen mit FSH > 20 IU/l waren ausgeschlossen. MW für Vitamin D war 20,5 ng/ml, Calcium 2,4 mmol/l. Die 27 Teilnehmerinnen in ovulatorischen Zyklen hatten geringere Vitamin D Spiegel (18,1 ng/ml) als die 32 TN in anovulatorischen Zyklen (22,4 ng/ml). Alle Knochenstoffwechselmarker waren niedriger in ovulatorischen als in anovulatorischen Zyklen, für CTX war dies grenzwertig signifikant (p = 0,055). FSH war signifikant niedriger in ovulatorischen Zyklen (p = 0,002). Trotz der gleichsinnigen Veränderung bestand keine Korrelation zwischen FSH und CTX. Estradiol war in der mittleren „Lutealphase“ nicht signifikant unterschiedlich zwischen ovulatorischen und anovulatorischen Zyklen. Im weiteren Verlauf korrelierte Osteocalcin mit FSH, sowie TRACP und CTX mit Estradiol.

Schlussfolgerung: Die Zusammenhänge zwischen Hypophyse, Ovar und Knochen sind komplexer als früher angenommen. Weitere Analysen werden Patientinnen mit anderen Stimulationsprotokollen mit einbeziehen, sowie Verläufe unter Stimulation mit LH/FSH vs. FSH allein.