Fragestellung: Natürliche Killerzellen erlangen als diagnostischer Marker bei Patientinnen mit habituellen
Aborten (RM) und Implantationsversagen (RIF) eine zunehmende Bedeutung. Zahlreiche
Studien belegen eine Assoziation erhöhter uteriner (uNK) oder peripherer Killerzellen
(pNK) mit Fertilitätsstörungen. Ob der periphere NK-Zell-Befund tatsächlich mit der
Konzentration uteriner NK-Zellen korreliert, wurde untersucht.
Methodik: Mithilfe der FACS-Analyse (CD16+ CD 56+) wurde bei Patientinnen mit habituellen Aborten
(N = 40) oder Implantationsversagen (N = 25) die Konzentration peripherer natürlicher
Killerzellen gemessen. Die Dichte uteriner NK-Zellen wurde im Studienkollektiv aus
einer Endometriumbiopsie immunhistochemisch (CD56+, Gegenfärbung mit HE) bestimmt.
Die statistische Auswertung erfolgte mithilfe von SPSS für Windows (Signifikanzniveau
p < 0,05). Die Ergebnisse werden als Mittelwert ± Standardabweichung (Minimum-Maximum)
angegeben.
Ergebnis: Die durchschnittliche Dichte uteriner NK-Zellen lag bei 196,0 ± 227,6 (29 – 1109)/mm2, die der peripheren NK-Zellen bei 226,4 ± 226,4 (66 – 1267)/ml. Abortpatientinnen
zeigten tendenziell höhere uNK- (208,5 ± 249,4) und pNK-Level (250,7 ± 214,7) im Vergleich
zu Patientinnen mit Implantationsversagen (uNK 191,0 ± 186,4; pNK: 195,1 ± 91,2),
Signifikanz wurde nicht erreicht. Insgesamt waren die uterinen NK-Zellen bei 22 von
67 (32,8%) Patientinnen erhöht und die peripheren NK-Zellen bei 15 von 67 (22,4%).
Bei nur 5 Patientinnen waren sowohl uterine als auch periphere natürliche Killerzellen
erhöht. Zwischen uNK- und pNK-Zellen bestand keine Korrelation.
Schlussfolgerung: In unserem Studienkollektiv zeigte sich keine Korrelation zwischen den uterinen und
peripheren natürlichen Killerzellen. Obwohl die Abortpatientinnen höhere pNK- und
uNK-Spiegel zeigten als die RIF-Patientinnen, konnte keine Signifikanz erreicht werden.
Weitere Studien, insbesondere mit größerer Fallzahl könnten helfen, die pathophysiologische
Rolle der NK-Zellen bei habituellen Aborten und Implantationsversagen aufzuklären.