Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Endo01_01
DOI: 10.1055/s-0034-1387952

Perfusion von ganzen Schafovarien durch Kryoprotektoren – Effekt der Perfusionsgeschwindigkeit und Zeitdauer bis Perfusionsbeginn

M Roethlisberger 1, E Isachenko 1, G Rahimi 1, P Mallmann 1, B Morgenstern 1, V Isachenko 1
  • 1Uniklinik Köln, Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Germany

Fragestellung: Im Gegensatz zur Kryokonservierung von Gewebestücken ermöglicht die Kryokonservierung von ganzen Ovarien einen besseren Schutz vor Ischämieschäden des Gewebes durch die intakte Gefäßversorgung. Ziel der Studie war es, die optimale Perfusionsgeschwindigkeit für die Kryoprotektoren und die optimale Zeitdauer bis zum Perfusionsbeginn zu finden.

Materialien und Methoden: Ganze Schafsovarien wurden über die A. ovarica mit Kulturmedium, 5% bovine calf Serum, 6% Dimethyl Sulfoxid, 6% Ethylenglycol, 0,15 M Sucrose, indischer Tinte und 100IU/ml Heparin bei Raumtemperatur perfundiert. Im ersten Zyklus wurden 96 Ovarien direkt nach Entnahme eine Stunde mit einer Perfusionsgeschwindigkeit von jeweils 150 ml/h, 100 ml/h, 75 ml/h, 50 ml/h, 25 ml/h, 12,5 ml/h und 6,3 ml/h perfundiert. Im zweiten Zyklus wurden 26 Ovarien zwei, drei, vier oder fünf Stunden nach Entnahme bei Lagerung bei Raumtemperatur mit einer Geschwindigkeit von 25 ml/h für eine Stunde perfundiert. Die Effizienz der Perfusion wurde über die Blaufärbung des Gewebes bestimmt. Gewebeschäden wurden mikroskopisch beurteilt.

Ergebnisse: Die optimalen Perfusionsgeschwindigkeiten waren 25 ml/h und 50 ml/h. Bei höherer Perfusionsgeschwindigkeit kam es zu Gewebeschäden. Eine gute Perfusion konnte nur nach zwei oder drei Stunden nach Entnahme erzielt werden, danach konnte die Perfusionslösung auf Grund von Blutkoageln nicht in die Kapillaren gelangen.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie können helfen, die Kryokonservierung von ganzen Ovarien weiter zu optimieren.