Gesundheitswesen 2014; 76 - A199
DOI: 10.1055/s-0034-1387049

Sekundärdaten aus den Prozessen der Arbeitsverwaltung und ihre Nutzung in der Gesundheitsforschung

S Tophoven 1, A Burghardt 1, A Tisch 1
  • 1Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg

Im Bereich der Gesundheitsforschung sind Informationen zum Erwerbsleben von besonderer Bedeutung, da mit der Erwerbstätigkeit gesundheitliche Belastungen und Risiken verbunden sein können. Zunehmend häufiger werden Sekundärdaten der Bundesagentur für Arbeit (BA) bzw. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Befragungen herangezogen, um erwerbsbiographische Informationen zu erhalten. In diesem Beitrag werden für die Forschung verfügbare administrative Daten der BA und des IAB vorgestellt. Besondere Berücksichtigung finden dabei in diesem Beitrag die Integrierten Erwerbsbiografien des IAB (IEB). Die Verknüpfung von Befragungsdaten und individuellen Erwerbshistorien, wie sie mit den IEB zur Verfügung stehen, bietet die Möglichkeit in Analysen Ereignisse im vorangegangenen Erwerbsverlauf zu beachten, die in Befragungen nicht erhoben werden.[1] Am Beispiel der Studie „lidA-leben in der Arbeit. Kohortenstudie zu Gesundheit und Älterwerden in der Arbeit“[2] wird dargestellt, wie zum Beispiel Erwerbsbiografiemuster aus den IEB rekonstruiert werden können. Dazu wird auf das Verfahren der Sequenzmusteranalyse zurückgegriffen.[3] Für die Befragten der lidA-Studie werden drei typische Erwerbsbiografiemuster identifiziert. Diese typischen Muster können dann in Bezug zu weiteren Variablen gesetzt werden sowie in Analysen berücksichtigt werden. Neben vielen Vorteilen sind bei der Arbeit mit Sekundärdaten aus den Prozessen der Arbeitsverwaltung auch Einschränkungen zu berücksichtigen, die abschließen kurz diskutiert werden.