Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2014; 24 - A25
DOI: 10.1055/s-0034-1386604

Strategie zur beruflichen (Re-)Integration aus Perspektive eines regionalen Rentenversicherungsträgers

M Schwarze 1, I Ehlebracht-König 2, A Kobelt 3, J Rodewald 3, C Gutenbrunner 1, J Miede 3
  • 1Koordinierungsstelle für Angewandte Rehabilitationsforschung, Klinik für Rehabilitationsmedizin, Medizinische Hochschule Hannover
  • 2Rehazentrum Bad Eilsen der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover
  • 3Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover, Laatzen

Einleitung: Im Zuge der demografischen Entwicklung, verbunden mit einer längeren Lebensarbeitszeit, dem Fachkräftemangel und der Zunahme chronischer Krankheiten, gewinnen präventive und rehabilitative Maßnahmen verstärkt an Bedeutung. Der Erhalt und die Wiederherstellung der erwerbsbezogenen Gesundheit sowie die Vermeidung von Frühberentungen aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen stehen verstärkt im Interesse der gesetzlichen Rentenversicherung. Als Regionalträger hat sich die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover das Ziel gesetzt, prozessorientiert und nachhaltig bei der Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit ihrer Versicherten vorzugehen. Methoden: Eine Expertengruppe aus Wissenschaft, Rehabilitationsmedizin/-strategie sowie der Geschäftsführung der Rentenversicherung erarbeitete von September 2013 – Juni 2014 in fünf Arbeitstreffen und diversen konsensorientierten Diskussionen ein strategisches Konzept für eine berufliche (Re-)Integration. Die Basis bildet eine Bestandsaufnahme eigener Aktivitäten sowie einer Literaturrecherche im Hinblick auf internationalen und nationalen Initiativen. Ergebnisse: Es liegt ein sektor- und trägerübergreifendes Modell zu Ansätzen und Interventionen im gesundheitlichen Versorgungssystem mit dem Ziel des Erhalts und der Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit vor. Die Strategie umfasst Lösungsansätze und Praxisbeispiele für die Bereiche Prävention, Gesundheit im Betrieb, Kuration, medizinische und berufliche Rehabilitation sowie die Rückkehr von Versicherten aus Erwerbsminderungsrente. Diskussion: Die Strategie ermöglicht es, Versicherte durch gezielte Unterstützung sowie eine bessere Vernetzung aller Akteure zurück ins Erwerbsleben zu holen bzw. deren Verbleib zu ermöglichen. Als Handlungsleitfaden richtet sich das Strategische Konzept sowohl an Mitarbeiter in den eigenen Rehabilitationseinrichtungen, in der Verwaltung und im Vorstand als auch an Entscheidungsträger in Wissenschaft, Praxis und Politik.