Einleitung: Vor dem Hintergrund steigender AU-Tage, verlängerter Lebensarbeitszeit und des prognostizierten
Fachkräftemangels gewinnen Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung kontinuierlich
an Bedeutung. Beschäftigte in einem Universitätsklinikum sind besonderen Belastungen
ausgesetzt, was sich auch in überdurchschnittlich hohen AU-Tagen widerspiegelt. Aus
diesem Grund wurde von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) das Projekt „Fit
for Work and Life“ (FWaL) entwickelt und implementiert. Methoden: Ziel von FWaL ist es, im Rahmen eines multimodalen Ansatzes die Leistungsfähigkeit
der Beschäftigten wiederherzustellen, zu verbessern oder zu erhalten. Hierbei werden
sowohl präventive als auch rehabilitative Maßnahmen angeboten. Die Zuweisung zu den
Maßnahmen erfolgt im Rahmen eines Arztgespräches, unterstützt durch Ergebnisse eines
Screeningbogens. Das Projekt wird u.a. über die Parameter Arbeitsfähigkeit (WAI),
Lebensqualität (SF36, WHOQOL), Copingstrategien (FERUS) und Gratifikationskrisen (ERI)
wissenschaftlich evaluiert. Ergebnisse: Seit Beginn des Projekts im Juli 2013 haben sich 297 Beschäftigte angemeldet, 114
haben die einzelnen Maßnahmen bereits abgeschlossen. 56,2% der Beschäftigten weisen
mittelmäßige bis schlechte WAI-Werte auf. Auch die Durchschnittswerte der psychischen
Summenskala des SF36 (48,6) signalisieren eine hohe Arbeitsbelastung. Die Arbeitsfähigkeit
verbesserte sich 6 Monate nach Beginn der Maßnahme signifikant um durchschnittlich
2,4 Punkte. Ausblick: Das in seiner Konzeption bislang einzigartige Projekt wurde organisatorisch erfolgreich
in der MHH implementiert. Erste Evaluationsergebnisse weisen auf eine gute Wirksamkeit
der einzelnen Maßnahmen hin. Ob die Maßnahmen auch zu einer signifikanten Reduzierung
der AU-Tage der Beschäftigten führen werden, wird die 12-Monats-Katamnese zeigen.