Z Gastroenterol 2014; 52 - KC186
DOI: 10.1055/s-0034-1386488

Ruptur eines Aneurysmas der A. pankreaticoduodenalis superior posterior – Eine Fallvorstellung

SM Zangl 1, M Weber 1, C Mönch 1, J Rädle 2
  • 1Westpfalzklinikum Standort I Kaiserslautern, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Kaiserslautern, Germany
  • 2Westpfalzklinikum Standort I Kaiserslautern, Klinik für Innere Medizin 3, Kaiserslautern, Germany

Einleitung: Nur ca. 0,2% aller arteriellen Aneurysmen betreffen die viszeralen Gefäße. Ein Aneurysma der A. pankreaticoduodenalis ist eine Rarität. Die Brisanz der Viszeralarterienaneurysmen (VAA) ergibt sich aus der Tatsache, dass sie meist erst in der Phase der akuten Komplikation bzw. der Ruptur detektiert werden. Die Genese der VAA ist vielfältig, neben iatrogenen Ursachen (Angiografie) sind inflammatorische und infektiöse Genesen möglich. Wir berichten über einen Fall mit spontan rupturiertem Aneurysma der A. pankreaticoduodenalis superior posterior.

Kasuistik: Ein 49-jähriger Patient stellte sich mit plötzlich aufgetretenen krampfartigen Bauchschmerzen vor. Der Patient präsentierte sich mit blassem Hautkolorit und war kardiopulmonal stabil. In der klinischen Untersuchung zeigte sich ein Druckschmerz epigastrisch, sowie im rechten Unterbauch und im Bereich der rechten Flanke. Die Erstversorgung in der Notaufnahme erfolgte durch ein Team aus Urologen und Viszeralchirurgen. Im Aufnahmelabor ergaben sich keine richtungsweisenden Befunde, das Hämoglobin war mit 15 g/dl normwertig, der U-Status war unauffällig. Zur weiterführenden Diagnostik wurde ein CT Abdomen/Becken durchgeführt. Dabei zeigte sich ausgehend von einem rupturierten Aneurysma der A. pankreaticoduodenalis superior posterior ein großes raumforderndes retroperitoneales Hämatom mit konsekutiver Kompression der V. cava inferior. Der Patient wurde notfallmäßig laparotomiert.

Verlauf: Intraoperativ fand sich ein kindskopfgroßes Hämatom im rechten Mittelbauch. Das rupturierte Aneurysma wurde reseziert und das Gefäß ligiert sowie das Hämatom ausgeräumt. Perioperativ wurden dem Patienten 4 EK's komplikationslos transfundiert. Der weitere Verlauf gestaltete sich unter pronlongierter antibiotischer Therapie regelrecht.

Zusammenfassung: Viszerale Aneurysmen werden meist bei Ruptur symptomatisch und haben dann eine sehr hohe Letalität. Eine endovaskuläre Therapie ist bei instabilem Patienten in der Phase der akuten Blutung kaum mehr möglich. Vorausgesetzt die Rettungskette vor Ort und das Schockraummanagement innerklinisch funktioniert lückenlos, ist in Einzelfällen eine operative Therapie der Aneurysmablutung erfolgreich und eine Restitutio ad integrum möglich.