Z Gastroenterol 2014; 52 - KC182
DOI: 10.1055/s-0034-1386484

Transvaginale Reparation einer vaginalen Dünndarmeviszeration: Ein case report

A Wielander 1, W Kolb 1, F Häberlin 2
  • 1KSSG- St. Gallen, Klinik für Chirurgie, St. Gallen, Switzerland
  • 2KSSG- St. Gallen, Gynäkologie, St. Gallen, Switzerland

Eine vaginale Eviszeration ist ein seltenes Ereignis, welches in der Literatur in weniger als 100 Fällen beschrieben wurde.

Bei prämenopausalen Patientinnen wird dies am häufigsten durch postcoitale Ruptur, durch manuelle Manipulation oder iatrogene Verletzung ausgelöst. Häufiger findet sich dieses Krankheitsbild jedoch bei postmenopausalen Patientinnen nach Hysterektomie oder nach anderen vaginalen Eingriffen.

Wir möchten den Fall einer postmenopausalen, 61- jährigen Frau beschreiben, die sich mit einer transvaginalen Dünndarmeviszeration in unserer Notaufnahme vorstellte. Zuvor hob sie einen 25 kg schweren Gegenstand auf, zudem habe sie eine Stunde vorher Geschlechtsverkehr gehabt. Anamnestisch wurde eine abdominelle Hysterektomie von vor 2 Jahren angegeben.

Bei der klinischen Untersuchung konnte ein 50 cm langer Dünndarmprolaps diagnostiziert werden. Unter Einleitung einer antibiotischen Therapie wurde der prolabierende Dünndarm in der Notaufnahme durchgemustert, desinfiziert und nach intraperitoneal reponiert.

Operativ war danach lediglich ein vaginaler Eingriff mit Wundrevison, Spülen der Abdominalhöhle, Anfrischen und Wundverschluss unter hoher Peritonealisierung und Raffung sowie die Einlage einer intraperitonealen vaginalen Drainage und Kontrollzystoskopie notwendig.

Das Vorgehen in diesem Fallbeispiel zeichnet sich vor allem durch den nicht notwendigen transabdominellen operativen Zugang aus, was in der Literatur bisher nicht beschrieben wurde.