Z Gastroenterol 2014; 52 - KC155
DOI: 10.1055/s-0034-1386457

To old for the challenge? – Postoperatives Outcome bei älteren HIPEC- Patienten

L März 1, P Slowik 1, H Leebmann 1, M Mayr 1, P Piso 1
  • 1Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Regensburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Regensburg, Germany

Hintergrund: Die operative Zytoreduktion mit anschließender HIPEC als kurativer Ansatz bei einem malignen Befall des Peritoneums kann eine lange und strapaziöse Operation darstellen. Vor allem bei älteren Patienten mit Vorerkrankungen wird die Indikation zur Operation vor diesem Hintergrund sehr streng gestellt.

Methoden: Verglichen wurden retrospektiv alle Patienten, die sich zwischen dem 01.02.2011 und dem 31.12.2013 eine zytoreduktive Operation mit hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) unterzogen. Diese 314 Patienten wurden nach ihrem Alter zum Zeitpunkt der Operation in zwei Gruppen aufgeteilt: Die Patienten der Gruppe 1 waren zum Zeitpunkt ihres Eingriffs jünger als 70 Jahre, während die Patienten der Gruppe 2 70 Jahre alt oder älter waren. Diese beiden Gruppen wurden bezüglich des Primarius, der Verweildauer auf der Intensivstation und im Krankenhaus sowie der postoperativen Morbidität und Mortalität verglichen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden in den Jahren 2011, 2012 und 2013 314 Patienten operativ zytoreduziert; davon waren zum Zeitpunkt ihrer Operation 34 Patienten älter als 70 Jahre (Range 70 – 77 Jahre). Bei der Geschlechterverteilung war ein leichter Frauenüberschuss zu vermerken (M: 15, W: 19).

Häufigste Tumorart bei diesen Patienten war das Magenkarzinom mit sieben Patienten, gefolgt von den kolorektalen Neubildungen, dem Ovarialkarzinom und dem Pseudomyxom und Mesotheliom (fünf Patienten).

Die postoperative Morbidität unterschied sich nicht von der jüngerer Patienten.

Der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt betrug 21 Tage (11 – 41), wovon sechs Tage (2 – 40) auf den Intensivaufenthalt entfallen.

Bei drei Patienten musste die operative Revision, einmal wegen einer Dünndarmfistel, einer postoperativen Nachblutung und einem subkutanen Platzbauch, erfolgen. An internistischen Komplikationen waren eine tiefe Beinvenenthrombose sowie eine Verschlechterung der Nierenfunktion mit vorübergehender Dialysepflichtigkeit zu beobachten.

Auch die 30- Tage- Mortalität lag mit 3% (1 Patient von 34) nicht höher als die Mortalität der Kontrollgruppe.

Zusammenfassung: Bei einer strengen Patientenauswahl ist die Durchführung einer CRS mit anschließender HIPEC nicht mit einer höheren Morbidität und Mortalität verbunden.