Einleitung: Die intraperitoneale Druck-Aerosolchemotherapie (Pressurized IntraPeritoneal Aerosol
Chemotherapy, PIPAC) ist eine innovative, palliative Therapie der Peritonealkarzinose
(PK). Die ersten, vorläufigen Ergebnisse betreffend Tumorantwort und Überleben sind
ermutigend. Jetzt soll die Lebensqualität (LQ) der Patienten mit PK unter PIPAC Behandlung
untersucht werden.
Methoden: Prospektive, unizentrische Kohorte von 48 konsekutiven Peritonealkarzinose-Patienten
(M: F = 23: 25, Alter 58 ± 10 Jahre) mit 158 Prozeduren (mindestens 2 PIPAC Anwendungen)
im 6-wöchigen Intervall. Primärtumor war Magen = 18, Kolon = 9, Ovar = 7, andere =
14. Die Patienten hatten eine fortgeschrittene (PCI = 15 ± 9), vortherapierte, platin-resistente
Peritonealkarzinose. Beurteilung mittels QLQ30 (+3) Bogen der EORTC, vom Patienten
allein ausgefüllt, am Tag vor der PIPAC-Therapie.
Ergebnisse: Der globale LQ/physicher/gesundheitlicher Zustand war am Anfang der Behandlung deutlich
eingeschränkt (65 ± 20%). Nach der ersten PIPAC (6 Wochen) verschlechterte sich das
globale Skore noch etwas weiter (63 ± 19%), verbesserte sich dann aber nach PIPAC
#2 (nach 3 Monaten; 70 ± 18%) und PIPAC # 3 (nach 4,5 Monaten; 70 ± 16%). Das Schmerzskore
stieg nach der PIPAC #1 (von 47% auf 54%), ging dann aber wieder zurück (48%). Die
gastrointestinalen Symptome (Brechreiz/Erbrechen; Obstipation; Diarrhoe, Anorexie)
blieben unter PIPAC-Therapie stabil.
Schlussfolgerungen: Die globale Lebensqualität verbessert sich leicht unter PIPAC-Therapie. Die krankheitsbedingten
Symptome der Patienten mit PK können mittels PIPAC Therapie während mindestens 4,5
Monate stabilisiert werden. Bis auf einen vorübergehenden moderaten Anstieg der Schmerzsysmptomatik
verursacht die PIPAC kaum Therapie-bedingte, insb. wenig gastrointestinale Symptome.