Z Gastroenterol 2014; 52 - KC123
DOI: 10.1055/s-0034-1386425

Etablierung der primären cholangiozellulären Zelllinie CCC-5

S Zach 1, A Bauer 2, J Grün 1, K Nowak 1, C Pilarsky 3, R Grützmann 3, T Gaiser 4, H Weng 5, S Dooley 5, T Wilhelm 1, F Rückert 1, S Post 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgie, Mannheim, Germany
  • 2Universitätsmedizin Mannheim, Dermatologie, Mannheim, Germany
  • 3Uniklinikum Dresden, Chirurgie, Dresden, Germany
  • 4Universitätsmedizin Mannheim, Pathologie, Mannheim, Germany
  • 5Universitätsmedizin Mannheim, Hepatologie, Mannheim, Germany

Einleitung: Das cholangiozelluläre Karzinom (CCC) ist ein bösartiger Tumor der kleinen und großen Gallengänge. Die Inzidenz des CCC ist mit 0,5 bis 4/100.000 niedrig. Die bisherigen Behandlungsstrategien sind bisher nur unzureichend, deswegen ist ein besseres Verständnis der Molekularbiologie des Tumors essentiell. Für die Grundlagenforschung ist das Vorhandensein von Zelllinien eine wichtige Vorraussetzung. Bis dato sind 7 cholangiozelluläre Zelllinien publiziert, von denen zwei permanente Zelllinien käuflich zu erwerben sind. Deswegen wurde im August 2011 mit der Isolation von CCC-Zelllinien in dem Zellkulturlabor der Chirurgischen Klinik der Universitätsklinik Mannheim begonnen.

Methoden: Alle in die Studie eingeschlossenen Patienten gaben ihr aufgeklärtes Einverständnis im Rahmen eines aktuellen Ethikvotums. Die Etablierung von Primärzelllinien erfolgt mittels outgrowth-Methode. Die Kultivierung der Zellkulturen erfolgt in standardisierten Bedingungen unter 37 °C Temperatur, 100% Luftfeuchte und 5% CO2. Die Beurteilung der Zellkulturen erfolgt mittels Phasenkontrastmikroskop. Zur Charakterisierung der Zelllinien wurden das Wachstumsmuster und die Verdopplungszeit bestimmt. Weiterhin erfolgte die immunhistochemische Charakterisierung wichtiger Tumormarker, die Mutationsanalyse typischer Gene und die Testung der Primärzelllinie auf die Chemotherapeutika Irinotecan, Gemcitabine und Oxaliplatin.

Ergebnisse: Es konnte erfolgreich eine cholangiozelluläre Zelllinien aus malignem Pleuraerguss eines langzeitüberlebenden Patienten etabliert werden. Die Zelllinie wurde von uns CCC-5 genannt. CCC-5 zeigt eine typische Expression der Tumormarker CK7, CK18 – 8 und eine positive PAS-Färbung. CK20 zeigte sich, ebenfalls typischerweise, negativ. Die Chemotherapeutika Gemcitabine und Oxaliplatin zeigen nach 72h eine signifikante Reduktion der Zellzahl, während Irinotecan keine signifikante Reduzierung der Zellzahl zeigt.

Zusammenfassung: Es ist unserer Arbeitsgruppe gelungen eine Primärzellline eines cholangiozellulären Karzinoms zu etablieren, die sensibel auf Gemcitabine und Oxaliplatin reagiert. Durch die Etablierung der Zelllinie erhoffen wir uns im Rahmen weiterer Projekte eine bessere Einsicht in die Pathophysiologie des Tumors.