Z Gastroenterol 2014; 52 - KC067
DOI: 10.1055/s-0034-1386369

Evaluierung von Prognosefaktoren nach Resektion eines Adenokarzinoms des Duodenums

P Téoule 1, M Distler 2, F Hoxha 1, S Zach 1, F Rückert 1, R Grützmann 2, S Post 1, T Wilhelm 1
  • 1Chirurgische Klinik, Universitätsklinikum Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Germany
  • 2Klinik und Poliklinik für VTG-Chrirugie, Universitätsklinikum Dresden, Dresden, Germany

Einleitung und Ziele: Das sporadisch auftretende Duodenalkarzinom gehört zu den seltenen Tumorentitäten. Aufgrund der Seltenheit bestehen in Hinblick auf verschiedene Prognosefaktoren immer noch divergierende Meinungen. Die vorliegende Arbeit analysiert retrospektiv in zwei großen Zentren für Pankreaschirurgie die Wertigkeit verschiedener Prognosefaktoren auf das Überleben nach operativer Therapie, wie die Art der Resektion, der Lymphknotenbefall, der Resektions-Status und das T-Stadium.

Methodik: Es erfolgte die retrospektive Analyse der prospektiv geführten Pankreasdatenbänke der Universitätskliniken Dresden und Mannheim. Eingeschlossen wurden konsekutiv alle Patienten, welche zwischen den Jahren 1994 und 2012 an beiden Zentren operiert wurden. Es konnten 22 Patienten mit Adenokarzinom des Duodenums identifizert werden. Der mittlere Beobachtungszeitram belief sich auf 51,3 Monate bis Dezember 2013. Prädiktive Faktoren auf das Überleben wurden mittels des Logrank-Testes untersucht. Die Überlebensraten der Patienten wurden mit der gesunden Bevölkerung, Patienten mit Pankreaskarzinom sowie Patienten mit Papillenkarzinom der beiden Zentren verglichen.

Ergebnis: In sieben Fällen (31,8%) wurde eine Resektion nach Whipple, in 14 Fällen (63,6%) eine PPPD und in einem Fall (4,5%) wurde eine partielle Duodenektomie durchgeführt. Die Morbidität lag bei 59,1% und die perioperative Mortalität lag bei 9,1%. Die 3- und 5-Jahres-Überlebensrate nach Resektion lag bei 61,9% bzw. 40,9%. Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied im Überleben von Patienten mit Duodenalkarzinom im Vergleich zu Patienten mit Pankreaskarzinom. Es bestand kein signifikanter Unterschied im Überleben von Patienten mit Duodenalkarzinom im Vergleich zu Patienten mit Papillenkarzinom. Ein BMI über 30 war ein negativer Prädiktor für das Überleben. Das lokal fortgeschrittene Tumorstadium (T3/T4), der Nodalstatus, das Grading, der Resektionsstatus, die präoperativen CEA- und CA19 – 9-Werte, sowie das Alter hatten keinen Einfluss auf das Überleben.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass ein BMI größer 30 bei Patientin mit Adenokarzinom des Duodenums mit einer erniedrigten Überlebensrate assoziert ist.