Z Gastroenterol 2014; 52 - KC060
DOI: 10.1055/s-0034-1386362

Chirurgisches Outcome zur Resektion des Ösophaguskarzinom. Vergleich von minimalinvasiver und transthorakal-offener Ösophagusresektion

P Stübs 1, I Bartella 1, C Chiapponi 1, D Schubert 2, C Bruns 1
  • 1Otto-von-Guericke Universität/Medizinische Fakultät, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg, Germany
  • 2Klinikum Saarbrücken, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie, Saarbrücken, Germany

Einleitung: In einer zunehmenden Anzahl erfolgt die chirurgische Therapie des Ösophaguskarzinoms in minimal-invasiver Form. Die kurzfristigen Vorteile einer verbesserten perioperativen Morbidität bei gleicher onko-chirurgischer Radikalität sind u.a. prospektiv randomisiert evaluiert. Es ergeben sich weitere Fragen hinsichtlich der Auswirkungen auf das Langzeitüberleben und der Möglichkeit des Einschluss älterer und vorbelasteterer Patienten in ein kuratives Therapiesetting.

Methodik: In einer klinisch prospektiven unizentrischen Beobachtungsstudie mit retrospektiver Datenauswertung wurden zwischen 04/2005 und 03/2013 121 Patienten mit resezierten Plattenepithelkarzinom des Ösophagus und distalen Adenokarzinom des gastroösophagealen Übergangs in die Analyse einbezogen. Hierbei wurde die minimalinvasive Technik (32 Patienten) der konventionell offenen (89 Patienten) hinsichtlich des chirurgischen Outcome gegenübergestellt.

Ergebnisse: Am häufigsten wurde die Resektion bei beiden Verfahren im UICC-Stadium IIIa durchgeführt (MIC 43,3%, offen 43,8%). Die Radikalität der Lymphadenektomie war in beiden Armen vergleichbar (17 bzw. 18 Lymphknoten), wobei eine R0-Resektion jeweils zu 92% erreicht werden konnte. Die Operationsdauer lag im Mittel beim minimalinvasiven Verfahren bei 279 min. (155 – 419 min.) und beim offenen bei 246 min. (100 – 430 min.). Postoperativ konnte im minimalinvasiven Arm eine geringere Rate an Wundkomplikationen (3,1% bzw. 15,0%) und ARDS (12,5% bzw. 23,6%) bei gleicher Majorkomplikationsrate (43,7% bzw. 43,8%) erzielt werden, jedoch war das Auftreten einer Pneumonie in 28,1% der Fälle gegenüber dem offenen Verfahren mit 20,2% erhöht. Die absoluten Überlebenszeiten betragen im MIC Arm 38 Monate und im offenen Arm 27 Monate (p = 0,065)

Schlussfolgerung: Trotz einer Patientenselektion im Vorfeld zu Gunsten eines Patientenkollektivs mit erhöhter CoMorbidität im MIC-Arm, war die minimalinvasive Technik im Hinblick auf postoperative Morbidität sowie Mortalität gegenüber dem konventionell offenen Verfahren als gleich zu betrachten. Die Vorteile bezüglich der Überlebenszeit bedürfen einer weiteren Definierung und Evaluierung von Entität, onkologischem Management und präoperativem Tumor- und Patientenstatus.