Einleitung: Bei Tumoradhärenz der Pfortader im Rahmen der Pankreatoduodenektomie (PD) ist die
en bloc Pfortaderresektion (PVR) eine Option, um eine vollständige Tumorentfernung
zu erzielen. Es wurde berichtet, dass PVR ohne histopathologisch bestätigte Pfortader-Infiltration
(PVI) mit deutlich besserem Überleben assoziiert wird.
Das Ziel dieser Studie war eine Evaluation der onkologischen Ergebnisse und prognostischen
Faktoren bei Patienten mit PVR bei Pankreaskopfkarzinom.
Methoden: Eine unizentische retrospektive Studie wurde auf der Grundlage einer prospektiven
Datenbank durchgeführt. IBM SPSS Version 21 wurde für alle Berechnungen verwendet.
Signifikanzniveau war mit p = 0,05 festgelegt.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 103 Patienten in der Studie eingeschlossen, die zwischen 2001 und
2013 eine PD mit PVR bei Pankreaskopfkarzinom erhielten. Das mediane Überleben der
Patienten mit PVR ohne PVI betrug 25 Monate, während bei den Patienten mit PVI die
mediane Überlebenszeit mit 14 Monaten signifikant schlechter war (p < 0,05). Bei Patienten
mit PVR waren nur PVI und Lymphknoten-Ratio, jedoch nicht Resektionsstatus, T-oder
N-Stadium, Grading, Lymph-, Mikrogefäß- oder perineurale Infiltration, Alter oder
Geschlecht unabhängige prognostische Faktoren für das Überleben in einem multivariaten
Cox-Proportional-Hazards-Modell.
Schlussfolgerung: En bloc PVR beim Pankreaskarzinom resultiert in äquivalentem medianen Überleben im
Vergleich zu Patienten ohne Notwendigkeit der PVR, wenn keine histopathologische Infiltation
der großen Venen besteht. Weitere prognostische Informationen liefert nur die Lymphknoten-Ratio,
während der Resektionsstatus und andere histopathologische Standardparameter keinen
zusätzlichen Vorhersagewert in dieser Situation haben.