Funktionelle Ergebnisse und Lebensqualität nach laparoskopischer Operation n. D'Hoore bei komplexer Beckenbodenstörung

Einführung: Zur Therapie der komplexen Beckenbodensenkung sind viele unterschiedlichen Operationsverfahren beschrieben ohne dass vergleichende Studien vorliegen. Die laparoskopische ventrale Netzrektopexie nach D'Hoore ist eines der Verfahren, welches zur Behandlung von Patienten mit symptomatischer Rektozele, Enterozele und Rektumprolaps propagiert wird.

Patienten und Methoden: Alle Patienten, die seit 07/10 aufgrund einer symptomatischen Rektozele, Enterozele und ggfs. eines Rektumprolapses I° und II° im Sinne einer komplexen Beckenbodenstörung mit im Vordergrund stehender Entleerungsstörung mittels laparoskopischer Operation nach D'Hoore operiert wurden, wurden in diese Follow-up-Studie eingeschlossen. Erfasst wurden der Wexner Score für Inkontinenz (range 0 – 20), der Obstipationsscore von Herold, der zwischen slow transit und outlet obstruction unterscheidet (r0 – 24) sowie Zusatzfragen nach outlet-Symptomatik nach D'Hoore (r0 – 20). Ausserdem wurde die Lebensqualität (SF-12) erfragt.

Ergebnisse: 28 Frauen wurden in dem Zeitraum operiert, die mittlere Operationsdauer betrug 221 min. Mediane Nachbeobachtung 22 Monate [range 2 – 39)]. 11 Patienten wurden initial aufgrund eines Rezidivs operiert, postoperativ entwickelte 1 Patientin ein Rezidiv. Der präoperative Wexner Score betrug 8,2 ± 5,6, postoperativ war der Wert 7,6 ± 5,6 (p = 0,735). Der Obstipationsscore sank von präoperativ 8,4 ± 3,9 auf postoperativ 5,7 ± 4,2 (p = 0,007). Der Score nach D'Hoore betrug präoperativ 7,9 ± 3,9, postoperativ 4,8 ± 4,1 (p = 0,004). Die Lebensqualität besserte sich in der körperlichen Summenskala nicht (p = 0,06), in der psychischen Summenskala jedoch signifikant (p < 0,001). Im Vergleich zur Normpopulation waren die Werte präoperativ jeweils signifikant reduziert; postoperativ haben sich die Werte der Normalbevölkerung angeglichen.

Schlussfolgerung: 2 Jahre nach laparoskopischer ventraler Netzrektopexie nach D'Hoore verbessern sich bei Patienten mit komplexer Beckenbodensenkung Obstipation und Lebensqualität deutlich. Die Inkontinenz bleibt im Wesentlichen gleich, war aber bei den in dieser Serie behandelten Patienten auch nicht das im Vordergrund stehende klinische Problem.