Z Gastroenterol 2014; 52 - KG258
DOI: 10.1055/s-0034-1386280

Bedeutung der ARFI-Elastografie zur Beurteilung der Leberfibrose bei Patienten mit autoimmuner Lebererkrankung

D Attia 1, 2, H Bantel 1, A Dettmer 1, MP Manns 1, MJ Gebel 1, A Potthoff 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover, Germany
  • 2Beni-Suef Universität, Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Beni-Suef, Egypt

Einleitung: Acoustic Radiation Force Impulse Imaging (ARFI) ist ein verbreitetes Verfahren zur nicht-invasive Messung der Leberfibrose, allerdings liegen zur diagnostischen Genauigkeit dieses Verfahrens bei Patienten mit autoimmuner Lebererkrankung nur unzureichend Daten vor. Daher lag das Ziel unserer Studie darin, die Wertigkeit der ARFI-Elastografie bei diesen Patienten zu untersuchen.

Patienten und Methodik: Insgesamt wurden 112 biopsie-kontrollierte Patienten (82 weiblich, mittl. Alter 53 ± 14 Jahre) mit autoimmuner Lebererkrankung prospektiv in die Studie eingeschlossen (Autoimmunhepatitis [AIH], n = 62; Primär biliären Zirrhose [PBC], n = 50). Alle Patienten erhielten eine Lebersteifigkeits-Messung mittels Fibroscan® und ARFI am gleichen Tag. Anhand der Leberhistologie und der Fibroscan®-Ergebnisse wurden die Patienten in drei Gruppen eingeteilt: Gruppe 1: keine signifikante Fibrose (Metavir < F2 oder < 8 kPa), Gruppe 2: signifikante Fibrose (Metavir F2 – 3 oder ≥8-< 13 kPa), Gruppe 3: Leberzirrhose (Metavir F4 oder ≥13 kPa).

Ergebnisse: Bei der Autoimmunhepatitis wurde mittels ARFI-Elastografie ein signifikanter Unterschied zwischen Gruppe 1 und Gruppe 3 festgestellt (1,16 ± 0,18 m/s vs. 2,33 ± 0,62 m/s, p < 0,001) (Referenzmethode: Histologie). Auch bei der PBC zeigte sich ein signifikanter Unterschied der ARFI-Werte zwischen Gruppe 1 und 3 (1,06 ± 0,24 m/s vs. 2,46 ± 0,46 m/s, p < 0,001). Der AUC-Wert zur Detektion einer Leberzirrhose (Gruppe 3) lag für die AIH bei 0,98 (ARFI-Cut-off-Wert: 2,33 m/s) und für die PBC bei 1,0 (ARFI-Cut-off-Wert 2,36 m/s). Unter Verwendung des Fibroscans® als Referenzmethode konnte für die AIH derselbe ARFI-Schwellenwert für die Detektion einer Leberzirrhose ermittelt werden, wie mit der Leberhistologie.

Schlussfolgerung: Die ARFI Elastografie zeigt bei Patienten mit autoimmuner Lebererkrankung und fortgeschrittener Leberfibrose/Leberzirrhose eine hohe diagnostische Genauigkeit. Die ARFI-Schwellenwerte für die Detektion einer Leberzirrhose scheinen bei Patienten mit autoimmuner Lebererkrankung höher zu liegen als bei Patienten mit anderen zugrundeliegenden Lebererkrankungen.