RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0034-1386237
Endoskopische Drainage infizierter Pankreasnekrosen mit selbstexpandierenden Metallgitterstents: Kombination von transluminaler Nekrosektomie, transluminaler und perkutaner Drainage
Einleitung: Die endoskopische, transluminale Therapie infizierter Pankreasnekrosen hat sich als Alternative zum chirurgischen Vorgehen etabliert. Wir berichten in einer Pilotserie aus zwei endoskopischen Zentren über einen patientenindividualisierten Therapieansatz, in dem wir endosonografisch gesteuerte Drainageverfahren, transluminales Debridement und perkutane Drainage bedarfsadaptiert kombinieren.
Ziel: Evaluation der Wirksamkeit und Sicherheit eines interventionellen Therapieansatzes für infizierte Pankreasnekrosen.
Methodik: Wir behandelten 10 Patienten (w:3, m:7, Alter 49,8 ± 18,3 Jahre) wegen infizierter Pancreasnekrosen. Alle Patienten erhielten eine endosonografisch geführte transgastrale (n = 8) oder transduodenale (n = 2) Drainage mit Plastikstents unter parenteraler Antibiotikatherapie. Nach im Mittel 9 Tagen erfolgte die Implantation eines beschichteten, selbstexpandierenden Metallgitterstents (Niti-S, Taewoong medical Co., Seoul, Korea) in Verbindung mit einem transluminalen Debridement (2,9 ± 1,7 Eingriffe). Im Falle einer Diskontinuität des D. wirsungianus wurde ein Pancreasstent implantiert (5 von 10 Patienten). 5 der 10 Patienten wiesen sehr große Nekroseareale auf, so dass die zusätzliche Anlage einer perkutanen Saug/Spüldrainage erfolgte.
Ergebnis: In 9 der 10 behandelten Fälle konnte ein Therapieerfolg erzielt werden (CRP prae 23,5 ± 14,4 mg/l, CRP post 3,1 ± 2,6 mg/l), Kompliaktionsrate 10% (Sepsis). Die Krankenhausverweildauer betrug 29,5 ± 22,4 Tage, Entfernung der transluminalen Drainage nach 82,5 ± 56,6 Tagen. Die mittlere Nachbeobachtungszeit der Rezidivfreiheit betrug 8,5 ± 5,9 Monate.
Schlussfolgerung: Das geschilderte Verfahren bietet einen sicheren und effektiven Therapieansatz für infizierte Pancreasnekrosen. Bei Vorliegen sehr großer Nekroseareale bietet die Kombination von transluminaler Drainage, endoskopischer Nekrosektomie und perkutaner Drainage eine effektive Alternative zum chirurgischen Vorgehen.