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DOI: 10.1055/s-0034-1386224
Der EndoBarrier® – Ergebnisse bei 30 Patienten mit Diabetes mellius Typ 2 (T2DM) und Adipositas
Einleitung: Patienten mit T2DM und Adipositas profitieren von bariatrischen Eingriffen (Sleeve-Gastrektomie, Roux-Y-Magenbypass, biliopankreatische Diversion mit/ohne Duodenal Switch). Neben der Gewichtsabnahme kann über eine verstärkte endogene Inkretinwirkung eine nachhaltige Verbesserung bzw. eine Remission der diabetischen Stoffwechsellage erzielt werden.
Material und Methode: Der EndoBarrier® ist ein 60 cm langes Schlauchsystem, das endoskopisch im Duodenum platziert wird. Es verhindert den Kontakt des Speisebreis mit der Schleimhaut.
Ergebnisse: In der Interdisziplinären Endoskopie am Universitätsklinikum Freiburg wurde von 08/2012 – 03/2014 bei 30 Patienten (5 m, 25 w; Alter 46,3 Jahre, BMI 45,5 kg/m2) mit T2DM und Adipositas ein EndoBarrier® implantiert. Die Implantation erfolgte in allen Fällen in Allgemeinanästhesie und war in 29 von 30 Fällen erfolgreich. In einem Fall war die Implantation eines zweiten Systems erforderlich, da eine Dislokation in den Magen vorlag; in einem weiteren Fall musste der EndoBarrier® sofort nach Implantation entfernt werden wegen einer Dislokation in den Pylorus. Dieser konnte wegen eines passageren Larynxödems nicht ersetzt werden. Im Verlauf wurden 8 EndoBarrier® vorzeitig explantiert: 4x wegen anhaltender Oberbauchschmerzen, 1x wegen mangelndem Gewichtsverlust aufgrund einer partiellen Dislokation, 1x wegen einer Duodenalperforation, die operativ minimalinvasiv erfolgreich behandelt wurde, 1x wegen einer Pankreatitis, 1x wegen einer neu aufgetretenen pAVK und damit notwendigen Antikoagulation. Bei bisher 6 Patienten konnte der EndoBarrier® nach der vorgesehenen Laufzeit von 12 Monate planmäßig entfernt werden. Die Stoffwechselparameter der Patienten zeigten in allen Fällen eine deutliche Besserung: Der HbAa1c-Wert sank von 7,9% auf 6,9% bei gleichzeitiger Reduktion der antidiabetischen Medikation. Der BMI sank um 6,1 kg/m2.
Zusammenfassung: Der EndoBarrier® stellt bei ausgewählten Patienten mit einem T2DM und Adipositas eine nicht invasive Alternative zu bariatrischen Operationen dar. Regelmäßige klinische und laborchemische Kontrollen sind erforderlich, um die antidiabetische Medikation den Stoffwechselveränderungen anzupassen und Komplikationen bzw. Fehlfunktionen zu erkennen.