Z Gastroenterol 2014; 52 - FV40
DOI: 10.1055/s-0034-1386014

Prädiktive Bedeutung des Cytokeratin 18 Fragment M30 unter Chemotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenen gastroösophageale Karzinomen

JM Schattenberg 1, J Schulz 1, K Göpfert 1, PC Thuss-Patience 2, J Ruessel 3, S Hegewisch-Becker 4, F Kullmann 5, S Kanzler 6, C Schimanski 7, L Schollenberger 8, J Koenig 9, PR Galle 1, M Möhler 1
  • 1I. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • 2Charité Campus Virchow Klinik, Berlin, Germany
  • 3University Hospital Halle (Saale), Halle (Saale), Germany
  • 4Oncological Practice Eppendorf, Hamburg, Germany
  • 5Kliniken Nordoberpfalz, Weiden, Germany
  • 6Leopoldina Krankenhaus, Schweinfurt, Germany
  • 7Marienkrankenhaus Darmstadt, Darmstadt, Germany
  • 8Interdisciplinary Center for Clinical Trials (IZKS) Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • 9Institute of Medical Biostatistics, Epidemiology and Informatics University Medical Center Mainz (IMBEI) Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany

Hintergrund: Einfach evaluierbare Serum-Marker zur Steuerung der Therapie bei Patienten mit gastrointestinalen Tumoren werden dringend benötigt. Ziel war es den prädiktiven Wert des Cytokeratin 18 Fragments M30, einem Produkt der Aktivierung von Caspasen bei der Apoptose, vor und 14 Tage nach Beginn einer Chemotherapie auf das gesamte- (OS) und progressionsfreie (PFS) Überleben zu untersuchen.

Methode: Das M30 Antigen wurde bei 54 therapierefraktären Patienten mit metastasiertem Karzinom des Magens oder unteren Ösophagus untersucht, die im Rahmen der „Sun-Case Studie“ (meetinglibrary.asco.org/content/113448 – 132) mit FOLFIRI und Sunitinib oder Placebo behandelt wurden.

Ergebnisse: Unter FOLFIRI Chemotherapie zeigte sich eine signifikante Abnahme der medianen M30 Werte (Prä: 222,52 vs. d14: 131,75 U/l; p = 0,001), ohne Unterschiede zwischen den Behandlungsarmen mit oder ohne Sunitinib. Patienten im Stadium M1 hatten signifikant höhere M30 Werte im Vergleich zu Patienten mit lokal fortgeschrittener Erkrankung (Median (MD): 241,23 vs. 123,15 U/I; p = 0,047). Die höchsten Werte zeigten Patienten mit Lebermetastasen (MD: 302,28 vs. 163,93 U/I). Auch hatten Patienten mit Magenkarzinomen signifikant höhere Werte vor Therapie als Patienten mit Ösophaguskarzinomen (MD: 290,68 vs. 137,76 U/I; p = 0,026). Das M30 Antigen am 14. Tag unter Therapie zeigte ebenso einen Zusammenhang mit Ansprechen: Patienten mit Progress (PD) hatten signifikant höhere M30 Werte, als Patienten mit stabiler Erkrankung (SD), partieller (PR) oder kompletter Remission (CR) (p = 0,002, MD: 421,81 U/I zu 97,98 U/I; p = 0,002). In der multivariaten Analyse zeigten sich je ein Zusammenhang von M30 vor Therapie mit PFS bzw. der M30 Wert zum Tag 14 mit OS.

Zusammenfassung: Die Analyse zeigt eine mögliche prädiktive Bedeutung des Caspasenspaltprodukts M30 am Tag 14 unter Chemotherapie als Marker für Ansprechen bei fortgeschrittenen gastroösophagealen Tumoren.

Magenkarzinom

Freitag, 19. September 2014/10:00 – 11:30/Saal Werner Creutzfeldt