Z Gastroenterol 2014; 52 - FV25
DOI: 10.1055/s-0034-1385999

Effektivität und Sicherheit der Hybrid-APC zur Ablation von Barrettmukosa

H Manner 1, I Kouti 1, A May 2, O Pech 3, M Vieth 4, C Ell 2
  • 1HSK Wiesbaden, Wiesbaden, Germany
  • 2Sana Klinikum Offenbach, Offenbach, Germany
  • 3Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Regensburg, Regensburg, Germany
  • 4Institut für Pathologie des Klinikums, Bayreuth, Germany

Einleitung: Die Standard-Ablationsverfahren beim Barrettösophagus (Radiofrequenzablation und Argon-Plasma-Koagulation) sind effektiv, jedoch werden Strikturen bei 5 – 15% der Patienten beobachtet. Ziel der vorliegenden Pilotstudie war es, Effektivität und Sicherheit der neuen Technik Hybrid-APC bei der Ablation von Barrettmukosa zu untersuchen.

Methodik: Patienten, die nach endoskopischer Resektion eines Barrettfrühkarzinoms noch Restbarrettmukosa von mind. 1 cm aufwiesen, erhielten eine Barrett-Ablationsbehandlung mittels Hybrid-APC. Hierbei wurde vor APC die Barrettmukosa mit 0,9% NaCl-Lösung (Erbe Jet Sonde, Erbe Elektromedizin, Tübingen) unterspritzt. 3 Monate nach makroskopisch kompletter Ablation erfolgte eine ÖGD mit der Frage nach therapiebedingten Stenosen bzw. zur PE (Quadranten-PE aus Z-Linie und ehemaligem Barrettsegment).

Ergebnisse: Es wurden über einen 2-Jahres-Zeitraum 60 Patienten in die Studie eingeschlossen (männlich 55 (92%)). Das mittlere Alter betrug 62 ± 9 Jahre (42 – 79). Das Verhältnis LSBE zu SSBE betrug 41:19. 10 Patienten wurden aus der Analyse ausgeschlossen (17%). Ausschlussgründe waren u.a. Wundheilungsstörung nach APC (n = 5), so dass eine Weiterbehandlung nach Protokoll nicht erfolgte. Bei 48 der verbliebenen 50 Patienten (96%) wurde makroskopisch eine komplette Ablation nach im Mittel 4 ± 2 APC-Sitzungen (1 – 10) erreicht (ITT-Analyse: 48/60 Patienten, 80%). Die beiden übrigen Patienten wiesen Ablationsraten > 95% auf. Bei 48/50 Patienten war das Biopsieprotokoll komplett; 39/48 Patienten waren histologisch barrettfrei (78%). Bei 6% der Patienten fanden sich verborgene Barrettdrüsen (buried glands) ohne intraepitheliale Neoplasie unterhalb des Neo-Plattenepithels nach Ablation. Eine therapiebedingte Strikturenbildung wurde nicht beobachtet.

Schlussfolgerungen: Die Hybrid-APC erwies sich als effektives und sicheres Verfahren zur Barrettablation. Die Rate therapiebedingter Strikturen betrug 0%. Somit lag diese Rate unterhalb des Niveaus vorbekannter Ablationstechniken. Diese vielversprechenden Ergebnisse sollten im Rahmen weiterer Studien bestätigt werden.

Barrett und Frühkarzinome im oberen GI-Trakt

Freitag, 19. September 2014/13:30 – 15:00/Saal Werner Creutzfeldt