Z Gastroenterol 2014; 52 - FV24
DOI: 10.1055/s-0034-1385998

Überleben beim hepatozellulären Karzinom (HCC) auf dem Boden der nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH) in einem deutschen Kollektiv

S Koch 1, Y Alt 1, C Düber 2, J Mittler 3, H Lang 3, PR Galle 1, T Zimmermann 1, M Wörns 1, A Weinmann 1, JM Schattenberg 1
  • 1I. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • 2Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • 3Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Germany

Hintergrund: Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist der dritthäufigste Tumor weltweit und die Inzidenz dieser Erkrankung ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Die Bedeutung der nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH) im Zusammenhang mit der HCC Entstehung und insbesondere die Bedeutung der assoziierten Risikofaktoren für das Gesamtüberleben sind nicht hinreichend verstanden.

Methoden: In der vorliegenden Analyse wurde das Überleben von Patienten mit HCC bei NASH mit dem Überleben anderen (nicht-NASH) HCC Ätiologien verglichen. Dazu erfolgte eine retrospektive Datenanalyse von n = 1119 Patienten mit HCC, die zwischen 2000 und 2010 an einem universitären Zentrum behandelt wurden. Das Gesamtüberleben wurde mittels der Kaplan-Meier Methode abgeschätzt.

Ergebnisse: Insgesamt wiesen 49 Patienten (4,4%; davon 79,6% Männer, 20,4% Frauen) eine NASH als Ätiologie des HCCs in dem Gesamtkollektiv (GK) auf. Das medianen Alter bei Erstdiagnose (ED) des HCC war bei NASH Patienten signifikant höher (68 vs. 65 Jahre; p < 0,05). Zusätzlich litten Patienten mit NASH signifikant häufiger an Diabetes (67,3% vs. 37,5%), arterieller Hypertonie (73,5% vs. 44,8%) und Adipositas (30,6% vs. 14,7%). Interessanterweise unterschied sich die Häufigkeit einer Leberzirrhose (80%) nicht zwischen den beiden Gruppen. Der Child-Pugh Score (CP) bei ED des HCC war A/B/C in 44,9%/32,7%/2% bei NASH und 39,5%/27,9%/12,6% im GK. Das BCLC Stadium verteilte sich wie folgt: A/B/C/D 20,4%/22,4%/40,8%/16,3% bei Patienten mit NASH und 24%/16,7%/42,7%/16% im GK. Als Ersttherapie erhielten NASH-HCC Patienten häufiger eine systemische Therapie 20,4% vs. 5,6% (p < 0,05). Das mediane Gesamtüberleben betrug 11,8 Monate bei NASH und 16,8 Monate im GK (p = 0,03).

Schlussfolgerung: Obwohl Patienten mit NASH und HCC eine bessere Leberfunktion aufweisen, ist die Überlebensdauer nach Erstdiagnose im Vergleich zum Gesamtkollektiv verkürzt.

Steatohepatitis – 2014

Freitag, 19. September 2014/10:00 – 11:30/Saal Theodor Billroth