Z Gastroenterol 2014; 52 - FV23
DOI: 10.1055/s-0034-1385997

Prädiktoren für Rekurrenz und Überleben nach Lebertransplantation bei HCC

K Piras-Straub 1, 2, A Canbay 2, K Khairzada 1, 2, GM Kaiser 1, G Gerken 2, A Paul 1, K Herzer 1, 2
  • 1Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum, Essen, Germany
  • 2Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinikum, Essen, Germany

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist gekennzeichnet durch eine ungünstige Prognose, die sich insbesondere aus der schlechten therapeutischen Zugänglichkeit des Tumors ergibt. Die Lebertransplantation ist ein kuratives Therapieverfahren mit allgemein gutem Langzeitüberleben, allerdings ist nicht selten eine postoperative Rekurrenz des HCCs mit einem konsekutive letalen Verlauf zu beobachten.

Entsprechend ist von Interesse, prognostische Marker für Rekurrenz des Tumors und Überleben dieser Patienten zu identifizieren.

Zwischen Januar 2010 und Dezember 2013 wurden 202 Patienten an unserem Zentrum auf Grund eines HCCs lebertransplantiert. Klinische und demografischen Daten der Patienten sowie klinisch-pathologische Charakteristika des Tumors wurden retrospektiv erfasst und aufgearbeitet sowie in Hinblick auf Tumorrekurrenz und Langzeitüberleben statistisch analysiert.

Bei 23% der auf Grund eines HCCs lebertransplantierten Patienten trat eine Tumorrekurrenz auf, davon 53% innerhalb der ersten 12 Monate nach LT. Das Risiko der Rekurrenz korreliert signifikant (p ≤0,001) mit der Tumorgröße des HCCs sowie mit der Höhe der GLDH zum Zeitpunkt der LT. Das Risiko einer HCC Rekurrenz variiert stark je nach Ätiologie der zu Grunde liegenden Lebererkrankung, mit ca. 25% bei HCV und NASH, aber unter 20% bei HBV und ASH. Die Größe des Tumors zum Zeitpunkt der LT korreliert signifikant mit dem Langzeitüberleben. Zudem zeigen Patienten mit erhöhter alkalischer Phosphatase (AP) zum Operationszeitpunkt eine schlechtere Langzeitprognose. Ein alpha-Fetoprotein (AFP)-Level von > 500 mg/dl korreliert signifikant sowohl mit erhöhtem Risiko einer HCC Rekurrenz als auch mit schlechterem Langzeitüberleben.

Unsere Ergebnisse bestätigen die Lebertransplantation als bislang besten kurativen Therapieansatz zum HCC mit gutem Langzeitüberleben. Die Daten belegen, dass neben dem AFP auch der GLDH-Level, die Tumorgröße sowie die Ätiologie der zugrundeliegenden Lebererkrankung einen prädiktiven Wert für eine postoperative HCC Rekurrenz darstellen. Im Zusammenhang mit einer signifikanten Korrelation des Langzeitüberlebens mit der Tumorgröße vor Transplantation unterstützen diese Daten eine kritische Sichtweise hinsichtlich einer Ausweitung der Mailand-Kriterien.

GI-Onkologie: Prävention, Vorsorge und Nachsorge

Freitag, 19. September 2014/10:00 – 11:30/Saal 2