Z Gastroenterol 2014; 52 - FV08
DOI: 10.1055/s-0034-1385982

Direkte perorale Cholangioskopie (DPOCS): Klinische Evaluation und Technik der Untersuchung mit einem neuen speziellen Prototypendoskop mit Multibending-Technologie

T Beyna 1, H Neuhaus 1
  • 1Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Medizinische Klinik, Düsseldorf, Germany

Einleitung: Mit DPOCS hat sich ein alternatives Verfahren zur peroralen Cholangioskopie im Vergleich zur Mother-Baby-Technik und der fiberoptischen Single-Operator-Cholangioskopie etabliert. Bislang ist das Verfahren mit einer hohen Rate an nicht erfolgreichen Eingriffen vergesellschaftet.

Ziel: Ziel der aktuellen Studie war die Evaluation der technischen Erfolgsrate des DPOCS-Verfahrens unter Einsatz des neuen Prototypendoskops mit Multibending-Technologie.

Methodik: Prospektive Durchführbarkeits-Beobachtungsstudie, 30 konsekutiven Patienten mit Indikation zur Cholangioskopie. Registriert wurde die technische Erfolgsrate, definiert als Erreichen der Zielregion im Gallenwegssystem, sowie durchgeführte Interventionen und technische Aspekte des Untersuchungsablaufes.

Ergebnisse: Die technische Erfolgsrate lag bei 77% (23/30), in weiteren 20% (6/30) konnte der distale DHC erreicht werden. Freihandtechnik war erfolgreich in 21/23 Fällen (91%). Nur in 17% d. F. (5/30) wurde ein Assistenzsystem (Ballonkatheter, Führungsdraht) eingesetzt. In dieser Gruppe war in allen Fällen ein Zugang zum Gallenwegssystem möglich, jedoch konnte in 2/5 Fällen (40%) die Zielregion nicht erreicht werden. Die mittlere Dauer der DPOCS-Prozedur bis zur Zielregion war 11 Minuten (4 – 22). In den technisch erfolgreichen Untersuchungen wurden alle geplanten Interventionen erfolgreich durchgeführt (Biopsien: n = 14, Laserlithotrypsie n = 4). Zwei Komplikationen (1 Hyperkapnie, 1 Cholangitis) konnten konservativ behandelt werden.

Schlussfolgerung: DPOCS mit dem neuen Prototypendoskop ist mit hoher Erfolgsrate durchführbar. Im Gegensatz zu einer kürzlich publizierten Fallserie war die Untersuchung bei uns in Freihandtechnik meist möglich. Die technischen Besonderheiten des Endoskops scheinen den Untersuchungsablauf technisch zu vereinfachen und zu beschleunigen. Die Vorteile des spezialisierten Cholangioskops im Vergleich zu konventionellen Endoskopen liegen zudem in der zuverlässigen Durchführbarkeit von Interventionen aufgrund der häufig stabilen Lage und der technischen Ausstattung des Endoskops. Weitere vergleichende Studien sind erforderlich um den Wert des Verfahrens im Vergleich zu den anderen Modalitäten zu evaluieren und den technischen Ablauf der Prozedur weiter zu verbessern.

Update Innovationen

Donnerstag, 18. September 2014/15:00 – 16:30/Saal Carl Johann A. Langenbuch