intensiv 2014; 22(04): 169
DOI: 10.1055/s-0034-1383868
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Editorial

Rita Hofheinz
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Publication Date:
07 July 2014 (online)

Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift.

Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.

(Paracelsus, 1493–1541)

Aufgrund der steigenden Anzahl von Chemikalien und Medikamenten stellen Vergiftungen in unserer Gesellschaft ein wichtiges Pro­blem dar. Unzählige Kriminalromane greifen dieses spannende Thema als geheimnisvolles Element auf, wobei es sich dort eher um den seltenen Giftmord handelt. Im klinischen Alltag nehmen insbesondere die nicht unbedingt tödlich endenden Selbstvergiftungen einen großen Raum ein – sei es in Form von Drogen-, Alkohol- oder Pilzintoxikationen, aus Unachtsamkeit oder in suizidaler Absicht. Dabei belegen die steigenden Zahlen von Vergiftungsfällen, dass die klinische Toxikologie in Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen wird.

Für eine rasche Diagnose und eine geeignete Therapie einer Vergiftung ist es notwendig zu wissen, welche Substanzen in Deutschland besonders häufig zu Vergiftungen führen. Unser Schwerpunktthema in dieser Ausgabe möchte dazu folgende Fragestellungen klären:

  • Wie häufig sind Vergiftungen insgesamt?

  • Welche Arten von Vergiftungen gibt es und welche kommen besonders häufig vor?

  • Werden Trends beobachtet bezüglich der Häufigkeit und der Mittel, die zu einer Intoxikation führen?

  • Welche Möglichkeiten einer Vergiftungsprophylaxe gibt es?

Antworten darauf liefern die Beiträge von Univ.-Prof. Dr. med. Florian Eyer, der seit einigen Jahren intensiv auf dem Gebiet der experimentellen und klinischen Toxikologie forscht, und seinen Kollegen aus der Toxikologischen Abteilung des Klinikums rechts der Isar in München.

In meiner beruflichen Situation als Leitung der Fachweiterbildung für Intensivpflege und Anästhesie liegt es mir sehr am Herzen, den Mitarbeitern der Intensivstationen sowohl die Fachkompetenz als auch die Situation der Betroffenen und der Angehörigen im Umgang mit Patienten, die an einer Vergiftung erkrankt sind, transparent zu machen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!

Ihre
Rita Hofheinz