Pneumologie 2014; 68(09): 634
DOI: 10.1055/s-0034-1377696
Leserbrief
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Antwort

M. Oggiano
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Publication Date:
09 September 2014 (online)

Der Hauptteil des Leserbriefs von Herrn Dr. Simon bespricht eine – aus seiner Sicht – eingeschränkte Aussagefähigkeit des Vergleichs der Tracheotomieverfahren aufgrund der Fallzahl (209 dilatative Tracheotomien, 169 chirurgische Tracheotomien). Dies sehen wir anders: Im Vergleich zu den publizierten Studien, die sich mit diesem Thema befasst haben, ist die Fallzahl aussagekräftig.

In der von Dr. Simon zitierten Studie von Dennis et al. [1] erfolgt eine Evaluation der Sicherheit einer bettseitigen dilatativen Tracheostomaanlage bei einem Patientenkollektiv von 3162. Die dort beschriebenen fünf Todesfälle (0,00001 %) sind extrem gering und in keiner anderen Arbeit auf ähnlichem Niveau. Des Weiteren wird als elementarer Aspekt die Todesursache nicht unmittelbar mit dem Verfahren in Verbindung gesetzt.

Dr. Simon verweist auf seine eigene Studie [2] mit genauer Aufschlüsselung der einzelnen Komplikationen sowie direkte Todesfälle aufgrund des auserwählten Verfahrens, bedingt durch respiratorische Insuffizienz, Pneumothoraces, Blutung sowie Tracheaverletzung.

In seiner eigenen Arbeit wird – wie bereits in unserer Arbeit erwähnt – nicht auf die Indikation und methodenbedingte Morbidität und Letalität einer Früh- oder Spättracheotomie eingegangen.

Die Tracheotomie eines Intensivpatienten sollte stets kritisch gestellt werden; hier stimmen wir der Anmerkung von Herrn Dr. Simon zu.

 
  • Literatur

  • 1 Dennis BM, Eckert MJ, Gunter OL et al. Safety of bedside percutaneous tracheostomy in the critically ill: evaluation of more than 3000 procedures. J Am Coll Surg 2013; 216: 858-867
  • 2 Simon M, Metschke M, Braune SA et al. Death after percutaneous dilatational tracheostomy: a systematic review and analysis of risk factors. Crit Care 2013; 17: R258