Gute Lebensqualität mit metastasiertem Mammakarzinom – eine Falldarstellung

12/1974 geborene Patientin

Anamnese:

Therapieresistente Rückenschmerzen; Ambulante radiologische Vorstellung: Primäres Mammakarzinom der linken Mamma, LK-Metastasen in der linken Axilla, multiple Knochenmetastasen mit pathologischen Frakturen, diffuse Lebermetastasen, solitärer Herdbefund rechte Lunge

I. Vorstellung Juli 2012: Tastbefund/Sonografie: Rechte Mamma sonographisch BI-RADS III. Linke Mamma mit tastbarem Tumor, ca. 5 × 5x4 cm im äußeren Quadranten, nicht verschieblich, keine Mammillensekretion. Axilla links mit massiver Lymphknotenschwellung. BI-RADS V

Stanzbiopsie/Histologie: Links: Mäßig differenziertes invasiv-lobuläres Mammakarzinom G2, ER 12, PR 0, Her-2 neg

Initiales TNM: cT2cN1M1(OSS, HEP, PUL), Tumorstadium IV, ECOG 2

Therapie:

Portimplantation, Komplikation: Pneumothorax 7/2012; Behandlung der Knochenmetastasen mit Zometa ab 7/2012; BWK 8 Stabilisierung mit Metastasenexstirpation7/2012; 6 Zyklen Chemotherapie mit Doxyrubicin und Docetaxel 08/12 – 11/12; Aufgrund partieller Remission des Befundes der linken Brust Quadrantektomie linke Mamma ohne Axilladissektion; Antihormonelle Therapie mit Tamoxifen ab 1/2013

Re-Staging im 3-Monats-Intervall: Regression der Knochen- und Lebermetastasen, Herdbefund in der Lunge nicht mehr nachweisbar; Partieller Remission des Primärtumors

Re-Staging August 2013: Tastbefund/Sonografie: Rechte Mamma: Tumor tastbar, sonographisch Herd 8 × 8 mm im oberen inneren Quadranten BI-RADS IV. Linke Mamma: im Bereich der alten Narbe Verhärtung ca. 1 × 1 cm, sonographisch BI-RADS IV

Stanzbiopsie/Histologie: Rechts: Mäßig differenziertes invasiv-duktales Mammakarzinom, G2, ER 12, PR 0, Her-2 neg. Links: Sklerose

Weitere Therapie:

Brusterhaltende Operation rechte Mamma 9/2013; Umstellung von Zometa auf Denosumab 9/2013; Absetzen der antihormonellen Therapie; Einleitung einer Therapie mit Capecitabin 9/2013

Weiter Restaging alle 3 Monate

Aktueller Status, Februar 2014: Komplette Remission des pulmonalem Befundes; Stable Disease: Leber, Knochen; ECOG 1; Aktive Lebensgestaltung und Teilnahme am sozialen Leben

Diskussion: Bei Patientinnen mit metastasierten Mammakarzinom, muss die Erhaltung der Lebensqualität im Vordergrund stehen. Durch eine gezielte, individuell angepasste Palliation ist das Grundanliegen die Reduzierung der metastasenbedingten Beschwerden. Bei dem vorgestellten Fall zeigte die Patientin trotz des fortgeschrittenen Befundes nach der Anwendung multimodaler Therapiekonzepte eine Verbesserung des Allgemeinzustandes im Vergleich zum initialen Zustand (aktuell ECOG 1). Die Patientin nimmt nach wie vor aktiv am sozialen Leben teil.