Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - A8
DOI: 10.1055/s-0034-1376468

Einschätzung der Relevanz von gynäkologisch/geburtshilflichen Untersuchungen durch Studierende

I Koch 1, IB Runnebaum 1
  • 1FSU Jena, Universitätsfrauenklinik, Abt. Gynäkologie

Zielsetzung:

Die Studierenden sollen die Relevanz ausgesuchter gynäkologischer und geburtshilflicher Untersuchungen für jeden approbierten Arzt benennen und ihre eigene Fähigkeit, diese auszuführen, einschätzen.

Materialien und Methoden:

Unmittelbar vor Teilnahme an einem fakultativen interdisziplinären OSCE im 10. Semester wurden alle Studenten bezüglich Alter, Geschlecht, vorangegangene Ausbildung, Nebentätigkeiten, Famulaturen, familiärem Hintergrund und Motivation zum Medizinstudium befragt. Die Studenten schätzten ihre Kompetenz bezüglich definierter klinischer Tätigkeiten ein und wogen die Relevanz dieser Fertigkeiten für ihren späteren ärztlichen Alltag ab.

Ergebnisse:

Am OSCE nahmen 88 StudentInnen teil. 17% absolvierten vor dem Studium eine Ausbildung im medizinischen Bereich, 40% arbeiteten nebenbei im medizinisch/pflegerischen Bereich. Von den Studierenden gaben 23,9% ihre Motivation als sehr hoch an, 56,8% als hoch, 17% als eher hoch und 2,3% als eher gering. Bezüglich einer systematischen Brustuntersuchung schätzten 3,4% ihre Fähigkeiten als ausgezeichnet, 20,4% als sehr gut, 35,2% als gut 19,3% als eher gut, 15,9% als eher schlecht und 5,7% als schlecht ein. Von jeweils 37,5% wurde die Brustuntersuchung als sehr wichtig bzw. wichtig eingestuft, von 14,8% als eher wichtig, von 8% als teilweise wichtig, von 2,3% als eher unwichtig. Die korrekte Durchführung der Leopoldschen Handgriffe trauten sich 2,3% voll zu, 11,4% überwiegend, 23,9% eher ja, 28,4% nur teilweise, 26,1% eher nicht, 8% gar nicht. Gegensätzlich dazu werteten 34,1% die Fähigkeit als sehr wichtig, 37,5% als wichtig, 22,7% als eher wichtig, 5,7% als teilweise wichtig, 1,1% als eher unwichtig.

Zusammenfassung:

Die Diskrepanz zwischen der Einschätzung des eigenen praktischen Könnens und der Beurteilung der Relevanz dieser Untersuchungen wird deutlich. Die Anstrengungen für die praktische Ausbildung sollten verstärkt werden.