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DOI: 10.1055/s-0034-1376011
Endoskopische Therapie und Diagnose von Granularzelltumoren des Ösophagus
Hintergrund: Ein Granularzelltumor (GCT) oder auch Abrikossoff Tumor, bezeichnet eine selten auftretende und meist gutartige Neoplasie ausgehend von den Schwann'schen Zellen
Am häufigsten tritt diese Neoplasie im zweiten bis sechsten Lebensjahrzehnt auf, mit einer doppelt so häufigen Inzidenz im weiblichen Geschlecht. Die mit 50% beliebteste Lokalisation des Tumors ist der Kopf- und Halsbereich, dicht gefolgt von der Zunge mit an die 30% aller Fälle. Mit nur 5% stellt der Ösophagus ein eher seltenes Ziel dar.
Histopathologisch ist der Tumor durch reichlich eosinophiles Granulat im Zytoplasma, mit rundlich bis ovalen Zellkernen und einem kleinen Nukleolus gekennzeichnet.
In der Regel ist die Diagnose von Granularzelltumoren zumeist eine Blickdiagnose, welche während Routineendoskopien zufällig gestellt wird und keiner weiteren histologischen Aufarbeitung bedarf.
Die Behandlung der Wahl ist trotz der Benignität der Läsion die großzügige, lokale Gewebsexzision. Bei vollständiger Entfernung ist die Prognose gut.
Patienten und Methoden: Wir berichten über zwei Fälle des selten im Ösophagus auftretenden Granularzelltumor.
Resultate: In beiden Fällen (weibliche Patientin, 62 Jahre; männlicher Patient 52 Jahre) handelte es sich um Zufallsbefunde, die in Folge einer Routineendoskopie gestellt wurden. Jedes Mal fand sich die Läsion im Bereich des distalen Ösophagus. Zur Abklärung beziehungsweise Therapie wurde diese nach Unterspritzung mittels Cap-Mukosaresektion abgetragen. In einem Fall kam es zu einer verzögerten, transfusionspflichtigen Nachblutung.
Diskussion: Obwohl Granularzelltumore der Speiseröhre sehr seltene und zumeist benigne Neoplasien sind, ist es dennoch wichtig bei der Durchführung von Routineendoskopien an sie zu denken. Aufgrund eines geringen malignen Entartungsrisikos ist die endoskopische Resektion mittels Mukosaresektion in den meisten Fällen indiziert.