Z Geburtshilfe Neonatol 2014; 218 - P21
DOI: 10.1055/s-0034-1375730

Mütterliches Outcome nach minimal-invasivem fetoskopischen Verschluss einer Spina bifida

J Degenhardt 1, R Schürg 2, A Winarno 1, F Oehmke 1, A Khaleeva 3, A Kawecki 1, C Enzensberger 1, HR Tinneberg 1, D Faas 4, H Ehrhardt 4, R Axt-Fliedner 1, T Kohl 3
  • 1Abteilung für Pränatalmedizin
  • 2Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
  • 3Deutsches Zentrum für Fetalchirurgie & minimal-invasive Therapie (DZFT)
  • 4Klinik für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin, Universitätsklinikum Gießen-Marburg (UKGM-Standort Gießen)

Zielsetzung:

Minimal-invasive fetoskopische Chirurgie bei Spina bifida aperta soll das postnatale neurologische Outcome betroffener Feten verbessern. Ziel der Studie war es, die mütterliche Morbidität dieses Eingriffs bei 51 zwischen Juli 2010 und Juni 2013 an unserem Zentrum operierten Schwangeren zu untersuchen.

Methoden:

Analysiert wurden die Daten im Hinblick auf peri- und postoperative Todesfälle, die Notwendigkeit einer Bluttransfusion, vorzeitige Plazentalösung, Entwicklung eines Lungenödems, spontane Wehentätigkeit, Oligohydramnie, Chorioamnionitis, Chorion-Amnion-Separation, Dauer der Hospitalisation, Fruchtwasserabgang, Gestationsalter bei Geburt und den Status der uterinen Trokareinstichstellen.

Resultate:

Es gab keine mütterlichen Todesfälle. Bei keiner Schwangeren kam es perioperativ zum Auftreten spontaner Wehentätigkeit, zur Plazentalösung oder der Notwendigkeit von Bluttransfusionen. Chorion-Amnion-Separation zeigte sich in zwei Fällen (4%), ein mildes Lungenödem in einem Fall (1,9%) und ein perioperatives Oligoydramnion in sieben Fällen (13,7%). Zur Chorioamnionitis kam es in drei Fällen (5,9%). Die Dauer der Hospitalisation betrug im Durchschnitt 7,2 Tage. Bei 43 (84,3%) Schwangeren kam es zu einem vorzeitigen Fruchtwasserabgang, im Mittel in der 30. SSW. Das mittlere Entbindungsalter betrug 32,9 (± 2,73) SSW. Alle Trokareinstichstellen zeigten sich bei der Entbindung intakt und vollständig verheilt.

Diskussion:

Minimal-invasive fetoskopische Chirurgie bei fetaler Spina bifida aperta ist ein für die Schwangere sicheres Therapieverfahren. Trotz des weiterhin häufigen Auftretens vorzeitiger Blasensprünge wird die Mehrheit der Kinder nun nach 32 SSW geboren.