Z Geburtshilfe Neonatol 2014; 218 - P8
DOI: 10.1055/s-0034-1375717

Non-invasive Frühgeburtsprävention mittels Arabin-Pessar und Uterogest

H Jah 1, E Schalinski 1, L Hellmeyer 1
  • 1Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Osnabrück, Osnabrück; Gynäkologie und Geburtsmedizin, Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Berlin

Ziel ist die non-invasive Therapieoption zur Frühgeburtsprävention bei drohender Frühgeburt als Alternative zur invasiven Therapie mit Cerclage oder FTMV.

Methode: Die Inzidenz der Frühgeburtlichkeit hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte kaum verändert und stellt bis heute eine große Herausforderung. Es liegen wenig evidence based Methoden zur Prävention vor. Diese laufende Studie (n = 55 02/2014) untersucht die Kombination aus Arabin-Pessar und Uterogest vaginal bei sonografisch nachgewiesener Cervixlängenverkürzung < 25 mm zwischen der 16. und 32. SSW. Es werden zusätzliche Parameter wie Keimnachweis, Antibiotika-Therapie, Parität, Gemini, Vor-OPs etc. erhoben. Die Kombination beider evidence based Methoden ist non-invasiv, ohne zusätzliches Infektionsrisiko, mit hoher Patienten-complience verbunden und kostengünstig.

Bisherige Resultate: 1) Es zeigt sich eine Prolongation um durchschnittlich 59 Tage. Hierbei unterscheidet sich die Prolongation in Mehrlingsschwangerschaften nicht von der in Einlingsschwangerschaften. 2) Bei fehlendem Keimnachweis und prophylaktischer Antibiotika-Therapie zeigt sich das gleiche outcome in Bezug auf Prolongation und Entbindungszeitpunkt wie bei Antibiotika-Therapie mit Keimnachweis. 3) Es zeigt sich eine Polarisierung bei Therapiebeginn vor der 23+5. SSW: Entbindung nach der 37. SSW vs. Entbindung innerhalb von 20 Tagen nach Therapiebeginn.

Schlussfolgerung und Diskussion: Weitere Untersuchungen mit weit größerem Patientenkollektiv zum Beispiel im Rahmen einer Multicenter-Studie sind erforderlich zur Ausarbeitung der Ergebnisse in Bezug auf die Vorteile der Mehrlingsschwangerschaften und der Ursachen der Polarisierung bei drohendem Spätabort.