Z Geburtshilfe Neonatol 2014; 218 - P4
DOI: 10.1055/s-0034-1375713

Anwendung von Fetal Pillow (FP) vor der fetalen Extraktion i.R. der sekundären Sectio caesarea (CS) in der späten Austreibungsphase – bei Lagerung der Patientin (Pat.) in Steinschnittposition

G Seliger 1, S Seeger 1
  • 1Perinatalzentrum (entspricht Level I, zertifiziert nach PeriZert®) am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, Halle (Saale)

Zielsetzung: Ein tief im maternalen Becken stehendes fetales Köpfchen, das schwierig zu entwickeln ist, verkompliziert ca. 1,5% aller CS [1]. Es resultieren erhöhte Raten von intracraniellen Blutungen, Schädelfrakturen, Asphyxien sowie von maternalen Komplikationen wie Uterus-/Zervix-Rissen, Blutungen aus uterinen Gefäßen, Infektionen, welche mitunter eine Hysterektomie bedingen [2]. Unstrittig ist im Fall einer derart verkomplizierten CS die Anwendung von Substanzen, die eine Uterus-Relaxation bewirken. Überwiegend wird als manuelle Erstmaßnahme die Abdominovaginale Entbindung, d.h. das vorsichtige Herausschieben des fetalen Köpfchens aus dem maternalen Becken durch einen Assistenten von vaginal, empfohlen [3]. Hierzu wird die Pat. z.B. in Steinschnittposition (SSP) gelagert. Andere Techniken wurden publiziert, werden jedoch überwiegend nicht prioritär angewendet [4, 5, 6, 7].

Eine neue Methode – die Anwendung des FP (Bild 1) – verspricht eine schonende Entwicklung des fetalen Kopfes in o.g. Situation mit konsekutiv niedrigerer Rate fetaler und maternaler Morbidität [8]. Ziel unserer Untersuchung war die Evaluation, ob die Anwendung des FP mit einer gleich hohen Erfolgsrate – bei Lagerung der Pat. in SSP – einhergeht, wie in der Literatur für die Anwendung – bei Lagerung der Pat. mit gestreckten Beinen – vorbeschrieben [8].

Methoden und Patienten: Literaturrecherche und Erarbeitung von Handlungsroutinen zur Anwendung des FP. Erfassung eines Datensatzes, der die Evaluierung der Zielstellung ermöglicht unter Einbeziehung von intrapartal-translabial erhobenen Ultraschall-Daten. Bewertung der Daten vor dem Hintergrund der klinischen Problematik.

Resultate: Die aktuell vorliegenden präliminären Daten lassen auf die zuverlässige Anwendbarkeit des FP auch bei primär in SSP gelagerter Pat. rückschließen. Das endgültige Ergebnis wird – nach Auswertung von 20 Datensätzen – auf dem Kongress präsentiert.

Diskussion: Bei Bestätigung der präliminären Daten ist das FP ein Instrument, das in die Handlungsroutinen dt. PNZ implementiert werden sollte. Eine Kostenanalyse ist mittels unserer Daten nicht möglich.

Abb. 1

Literatur:

1. Levy R, Chernomoretz T, Appelman Z, et al. Head pushing versus reverse breech extraction in cases of impacted fetal head during Cesarean section. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 2005; 121:24. 2. Sung JF, Daniels KI, Brodzinsky L, et al. Cesarean delivery outcomes after a prolonged second stage of labor. Am J Obstet Gynecol 2007; 197:306.e1. 3. Landesman R, Graber EA. Abdominovaginal delivery: modification of the cesarean section operation to facilitate delivery of the impacted head. Am J Obstet Gynecol 1984; 148:707. 4. Fong YF, Arulkumaran S. Breech extraction–an alternative method of delivering a deeply engaged head at cesarean section. Int J Gynaecol Obstet 1997; 56:183. 5. Blickstein I. Difficult delivery of the impacted fetal head during cesarean section: intraoperative disengagement dystocia. J Perinat Med 2004; 32:465. 6. Khosla AH, Dahiya K, Sangwan K. Cesarean section in a wedged head. Indian J Med Sci 2003; 57:187. 7. Apuzzio, JJ, Salamon, C. Cesarean setion. In: Operative obstetrics, 3 rd ed, Apuzzio, JJ, Vintzileos, AM, Iffy, L (Eds), Francis & Taylor Books, Co., London 2006. p. 356. 8. Seal S et al. Does Elevating the Fetal Head Prior to Delivery using Fetal Pillow Reduce Complications in a Full Dilation Ceasaran Section? A prospective study with historic controls. (240 patients) – Accepted for presentation at RCOG Congress in Liverpool, June 2013.