Z Geburtshilfe Neonatol 2014; 218 - P2
DOI: 10.1055/s-0034-1375711

Beurteilung des Uterus bei V.a. gedeckte Uterusruptur bei 2 Patientinnen nach einer Sectio caesarea mittels 3T MRT

J Hoffmann 1, P Stumpp 2, T Kahn 2, H Stepan 1
  • 1Abteilung für Geburtsmedizin, Universitätsklinikum Leipzig
  • 2Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Leipzig

Zielsetzung: Eine Uterusruptur ist eine seltene, mit hohen Risiken für Mutter und Kind verbundene, sekundäre Komplikation eines vorangegangenen Kaiserschnittes. Bei einer Nahtdeziszenz ist das Rupturrisiko kaum einzuschätzen. Die Sonografie setzt sich immer mehr für die Narbenbeurteilung im unteren Uterinsegment durch. Besteht der Verdacht auf eine Nahtdehiszenz/gedeckte Uterusruptur sind bei mit meist subklinischem oder völlig symptomlosem Verlauf jedoch weitere, möglichst sichere, nichtinvasive diagnostische Methoden nötig. Diese Falldarstellungen sollen den möglichen Nutzen einer zusätzlichen MRT-Untersuchung hierfür demonstrieren.

Methoden und Patientinnen: Bei zwei Schwangeren mit Zustand nach Sectio wurde bei geringen Beschwerden sonografisch der Verdacht auf eine gedeckte Uterusruptur gestellt. Zur Beurteilung des Narbenbereiches im unteren Uterinsegment wurde die transabdominelle 2D-Sonografie (Voluson E8 Expert, GE Healthcare®) genutzt. Für die erweiterte Diagnostik wurde eine 3T MRT (Magnetom Trio, Siemens®) mit einer sagittalen T2-HASTE-Sequenz durchgeführt.

Resultate: Bei der ersten Patientin bestätigte sich der sonografische Verdacht auf eine gedeckte Uterusruptur auch in der MRT. Unter engmaschiger Überwachung erfolgte nach Abschluss einer RDS-Prophylaxe die vorzeitige Entbindung in der 31+3 SSW durch eine primäre Re-Sectio. Intraoperativ bestätigten sich die bildgebenden Befunde. Die Befundausdehnung konnte in der MRT zuverlässiger und reproduzierbarer dargestellt werden als sonografisch. Bei der zweiten Patientin wurde der sonografische Verdacht in der MRT nicht bestätigt, sodass die Schwangerschaft bei dieser Patientin unter engmaschigen, ambulanten Kontrollen bis zur 37+0 SSW verlängert werden konnte.

Diskussion: Die MRT ist eine wertvolle, zusätzliche diagnostische Modalität, die bei der Festlegung des weiteren Vorgehens bei sonografischem Verdacht auf eine Nahtdehiszenz/gedeckte Uterusruptur nach vorangegangener Sectio hilfreich ist. Mit der MRT kann nicht nur der Verdacht erhärtet oder negiert, sondern möglicherweise auch die Befundausdehnung besser eingeschätzt werden.