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DOI: 10.1055/s-0034-1375710
Postnatale Komplikationen bei fetaler Gastroschisis – Bedeutung des Entbindungszeitpunktes
Zielsetzung:
Analyse postpartaler organspezifischer Komplikationen der fetalen Gastroschisis in Abhängigkeit des Entbindungszeitpunktes.
Methoden und Patienten:
Retrospektive Analyse von 68 Feten mit Gastroschisis (UFK Bonn und Erlangen, 2003 – 2010) mit vollständigem prä- und postpartalen Verlauf. Es wurden die postoperativen Komplikationen organspezifisch in enteral (Darmarmatresie, -perforation, -nekrose, -resektion, Subileus, Ileus, Kurzdarmsyndrom, Mikrocolon, Malrotation, nekrotisierende Enterokolitis, Enteritis), hepatisch (Hepatopathie, Ikterus) und infektiös (Sepsis, Peritonitis) unterteilt.
Resultate:
Bei 57 (84%) Kindern erfolgte der primäre Verschluss der Gastroschisis, während 11 (16%) Kinder vorerst mit einem Silo-Bag nach Schuster oder mit einem Dura-Patch versorgt wurden.
37 (54,4%) der Neonaten zeigten postoperativ keine enteralen Auffälligkeiten. 31 (45,6%) hatte mindestens eine enterale Komplikation. Die enterale Komplikationsrate sank bei einer Geburt vor der 34. SSW von 70% (n = 7/10) auf 33% (n = 10/30) bei einer Geburt nach der 36+ SSW. Ein Fet entwickelte nach Sektio und primärem Verschluss mit 38+3 SSW einen Ileus. Auch die Analyse hepatischer und infektiöser Probleme zeigte ein ähnliches Bild (Tabelle). Die Komplikationsrate sank signifikant nach der 36+ SSW. Die Rate der Komplikationen war unabhängig von der Methode der operativen Erstversorgung.
SSW bei Entbindung |
Enterale Kompl. |
Infektiöse Kompl. |
Hepatische Kompl. |
< 34+0 |
70% (n = 7/10) |
30% (n = 3/10) |
10% (n = 1/10) |
34+0 – < 36+0 |
50% (n = 14/28) |
29% (n = 8/28) |
11% (n = 2/18) |
>= 36+0 |
33% (n = 10/30) |
10% (n = 3/30) |
0% (n = 0/30) |
Diskussion:
Sofern es andere fetale und geburtshilfliche Parameter zulassen, sollte die elektive Entbindung bei fetaler Gastroschisis nach der vollendeten 36. SSW erfolgen um organspezifische und vor allem enterale Komplikationen zu minimieren.