Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A149
DOI: 10.1055/s-0034-1375508

Befragung der Bundes- und Länderärztekammern zur Zusatz-Weiterbildung Palliativmedizin im Fach Frauenheilkunde und Geburtshilfe

R Würstlein 1, K Ulbach 1, K Friese 1, N Harbeck 1, B Haberland 2, C Bausewein 2
  • 1Brustzentrum LMU München, München, Deutschland
  • 2Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin LMU, München, Deutschland

Material/Methoden: Die WHO empfiehlt die frühe Integration von Palliativmedizin in die onkologische Regelversorgung. Der lange Verlauf und hohe Anteil metastasierter Patienten stellt eine große Herausforderung für das Behandlungsteam dar. Bereits 2013 zeigte die Inhouse-Schulung Palliativmedizin am Klinikum der Universität München für die Frauenklinik eine Kompetenzerweiterung. Im Rahmen unseres Modellprojektes zur Förderung der palliativmedizinischen Versorgung in der Gynäkologie haben wir im November 2013 die 17 Bundes- und Länderärztekammern zur Prüfung zur Zusatz- Weiterbildung Palliativmedizin für Fachärzte/-innen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe befragt.

Ergebnisse: Von den 17 Ärztekammern erhielten wir 15 Antworten, zwei konnten keine genauen Angaben machen. Insgesamt legten bei den Kammern bis zum Jahr 2012 111 Gynäkologen und im Jahr 2012 15 Gynäkologen die Prüfung Palliativmedizin ab. Im Durchschnitt wurden bis zum Jahr 2012 neun Gynäkologen und im Jahr 2012 ein Gynäkologe weitergebildet. Die meisten Gynäkologen (n = 18) wurden in Niedersachsen sowie in Sachsen in der Palliativmedizin bis zum Jahr 2012 weitergebildet. Im Jahr 2012 wurden die meisten Gynäkologen (n = 4) in Bayern weitergebildet und in 6 Bundesländer fand keine Prüfung statt.

Zusammenfassung: Die Befragung der Ärztekammern zeigte eine variierende Anzahl der Zusatzweiterbildungen für Palliativmedizin bei Fachärzten/-innen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Auffällig ist die hohe Fallzahl von metastasierten Patientinnen mit Brustkrebs und gynäkologischen Tumoren in unseren Kliniken und Praxen und in Relation dazu die geringe Zahl der Prüfungen bei den Ärztekammern. Zur Förderung der palliativmedizinischen Kompetenzen in den Zentren und Praxen bieten sich neben der palliativmedizinischen Fachausbildung interdisziplinäre Schulungen vor Ort an, wie bereits unser Modellprojekt zeigt.