Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A146
DOI: 10.1055/s-0034-1375505

Diagnostische Genauigkeit der MR-Mammografie (MRM) bei pT1 Mammakarzinom

BM Wietek 1, CE Baumann 1, H Preibsch 1, SD Bahrs 1, V Hattermann 1, C Röhm 2, A Staebler 3, C Claussen 1, K Siegmann-Luz 1
  • 1Radiologische Kliniken, Universitätsklinikum Tübingen, Abt. f. Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen, Deutschland
  • 2Eberhard-Karls-Universität, Universitäts-Frauenklinik, Tübingen, Deutschland
  • 3Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Pathologie, Tübingen, Deutschland

Ziel: Ziel der Studie war es, die diagnostische Genauigkeit der MRM für die pT1a, pT1b und pT1c Mammakarzinome zu evaluieren. Methoden:: In die retrospektive Analyse wurden 161 Patientinnen mit einem histologisch gesicherten pT1a, b und c eingeschlossen, welche eine Mammografie und zusätzlich eine präoperative MRM erhielten. Die MRM erfolgte bei 1,5 Tesla mit Mamma-Doppelspule und einer dynamischen, KM-angehobenen T1w-GE-Sequenz. Mammografie und MRM wurden von zwei Radiologen im Konsensus ausgewertet und mit der histologischen Größe verglichen Ergebnis: Das mittlere Alter der 161 Patientinnen betrug 57 Jahre. Es wurden 14 Patientinnen mit einem T1a, 45 mit einem T1b und 102 mit einem T1c Karzinom untersucht. Die diagnostische Genauigkeit für alle T1 Karzinome betrug in der Mammografie nur 45%. In der Subgruppe der T1a Karzinome zeigte die Mammografie die niedrigste Genauigkeit mit 7%. Sie stieg in der Subgruppe der T1b Karzinome auf 40%, sowie weiter auf 53% bei der Gruppe der T1c Karzinome an. Die MRM zeigte im Vergleich eine deutlich höhere diagnostische Gesamtgenauigkeit für alle T1 Karzinome mit 86%. Analog zur Mammografie fiel die Einschätzung der Tumorgröße in der Subgruppe der T1a Karzinome auf 43% und stieg in der Gruppe der T1b und T1c Karzinome auf 80% und resp. 94% an. Schlussfolgerung: Die diagnostische Genauigkeit wird von der zu detektierenden Tumorgröße in der Mammografie als auch in der MRM beeinflusst. Die MRM erzielt eine deutlich höhere diagnostische Genauigkeit bei den pT1 Mammakarzinomen und führt damit zu einer verbesserten präoperativen Diagnostik.