Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A140
DOI: 10.1055/s-0034-1375499

Vergleich vertikaler Mammareduktionsplastiken nach Lejour und Hall-Findlay

F von Spiegel 1
  • 1Klinik für Plastisch, Rekonstruktive, Hand- und Verbrennungschirurgie, Klinikum Bogenhausen, Städtisches Klinikum München GmbH, München, Deutschland

Ziel:

Vertikale Mammareduktionsplastiken bieten gegenüber Wise-Pattern-Methoden Vorteile aufgrund geringerer Narben, besserer Form, sicherem Mamillenstiel und guter Sensibilität des Mamillen-Areolen-Komplexes.

Material und Methoden:

In den Jahren 2011 – 2013 wurden bei 118 Patientinnen vertikale Mammareduktionsplastiken durchgeführt. Dabei wurden 166 Brüste nach Lejour und 70 nach Hall-Findlay operiert. Es wurden retrospektiv Daten bezüglich präoperativer Abmessungen, Resektatgewichte, Operationsdauer, etc. ausgewertet.

Ergebnisse:

Die Patientinnen waren in der Lejour-Gruppe, mit durchschnittlich 35 Jahren, jünger als in der Hall-Findlay-Gruppe mit 46 Jahren. Ebenfalls war der BMI mit 25,0 in der Lejour-Gruppe geringer als in der Hall-Findlay-Gruppe mit 30,2. Die durchschnittliche Operationsdauer war mit ca. 140 Minuten gleich, jedoch gab es Unterschiede im präoperativen MJA von 28 cm bei der Lejour-Gruppe und 35 cm bei der Hall-Findlay-Gruppe. Dies spiegelte sich auch in den Resektatgewichten von 415 g zu 770 g wieder. Im postoperativen Verlauf zeigten 12% der Brüste der Hall-Findlay-Gruppe Wundheilungsstörungen die konservativ abheilten. Hämatome bestanden keine. In der Lejour-Gruppe zeigten 8% der Brüste Wundheilungsstörungen, die konservativ abheilten. Jedoch zeigten 1,8% der Brüste interventionswürdige Hämatome. Durchblutungsstörungen der MAK's bestanden nicht.

Schlussfolgerung:

Beide Operationsmethoden haben sich als wertvolle Techniken der Brustverkleinerung erwiesen. Es zeigte sich, dass größere Brüste bevorzugt nach Hall-Findlay operiert wurden. Dies lag vor allem am sicheren Mamillenstiel. Der höhere Anteil postoperativer Wundheilungsstörungen in der Gruppe liegt an der jüngeren Einführung der Methode an unserer Abteilung, aber auch an den größeren Brüsten und höherem Alter der Patientinnen.