Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A134
DOI: 10.1055/s-0034-1375493

Wertigkeit der digitalen Brusttomosynthese für das lokale Staging des Mammakarzinoms bei mammographisch dichter Brust

K Stepniewski 1, J Krammer 2, A Schnitzer 2, CG Kaiser 2, SO Schönberg 1, K Wasser 2
  • 1Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
  • 2Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Multimodale Mammadiagnostik, Mannheim, Deutschland

Zielsetzung:

Analyse der Wertigkeit der digitalen Brusttomosynthese (DBT) bezüglich der Tumorgrößenbestimmung und der Detektion von Multifokalität/Multizentrizität bei mammographisch dichter Brust.

Materialien und Methoden:

Eingeschlossen wurden 55 konsekutive Patientinnen (56 Mammae) mit mammographisch dichter Brust (ACR 3/4) und einem Befund entsprechend BI-RADS 5/6 oder BI-RADS 0 (bei hochsuspektem klinischen Befund), die zur weiteren Aufarbeitung eine 1- oder 2-Ebenen DBT erhielten. Mammografie und DBT wurden retrospektiv durch 2 Radiologen im Konsensverfahren ausgewertet. Als Goldstandard dienten die Ergebnisse aus Sonografie, ggf. Magnetresonanz-Mammografie, Biopsie und Pathologie.

Ergebnisse:

Histologisch lagen in 32 (57,1%) Fällen NST, in 17 (30,4%) invasiv-lobuläre, in 4 (7,1%) gemischte Karzinome, in 3 (5,4%) Fällen andere Karzinomformen vor.

14 (25%) der initialen Läsionen waren nur durch die DBT erkennbar. Bei den 39 auch mammographisch erkennbaren Läsionen wurde in 6 (15,4%) Fällen anhand der DBT eine signifikante Größenkorrektur vorgenommen. Von 3 initialen Läsionen, die in beiden Verfahren nicht erkennbar waren, lag in 2 Fällen ein invasiv-lobuläres Karzinom vor. Bei insgesamt 18 Mammae (32,1%) lag eine Multifokalität/Multizentrizität vor. Die Sensitivität für die Erkennung einer Multifokalität/Multizentrizität betrug für die Mammografie 22,2%, für die DBT 66,7%, die Spezifität 97,4% bzw. 92,1%. Bei den 6 Tumoren, bei denen die Multifokalität/Multizentrizität in der DBT nicht erkannt wurde, lag in 3 Fällen ein invasiv-lobuläres Karzinom vor.

Zusammenfassung:

Die bisherigen Ergebnisse weisen darauf hin, dass das lokale Staging bei mammographisch dichter Brust durch die DBT im Vergleich zur Mammografie signifikant verbessert werden kann. Mit Limitationen ist wahrscheinlich beim invasiv-lobulären Karzinom zu rechnen.