Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A132
DOI: 10.1055/s-0034-1375491

Plastisch chirurgische Möglichkeiten der Resektion und Rekonstruktion bei ausgedehnten Hautmetastasen bei Mammacarcinom

A Steiert 1, A Steiert 1, M Boyce 1, P Vogt 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Das Mammacarcinom zählt zu den Primärtumoren welche am häufigsten ausgedehnte Haut-Weichteilmetastasen bilden. Diese führen bei den Patienten zu einer Einschränkung der Lebensqualität da diese nicht nur ein erhebliches Größenwachstum zeigen können, sondern auch zu Blutungen, Schmerzen und Geruchsbelästigung führen können. Durch die Resektion der Tumore kann die verbleibende Lebensqualität dieser Patienten verbessert werden. Oft haben die Patienten bereits einen langen Leidensweg mit täglichen Verbandswechseln hinter sich, eine kurative Resektion ist häufig nicht mehr möglich.

Die post-operativ entstehenden Defekte erfordern häufig komplexe Rekonstruktionen, die eine Herausforderung für das behandelnde Team darstellen.

An unserer Klinik wurden im letzten Jahr 3 Patientinnen mit ausgedehnten Hautmetastasen bei Mammacarcinom behandelt. Bei den Patientinnen waren onkologische sowie radiotherapeutische Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft worden. Bei allen Patientinnen handelte es sich um palliative Resektionen. Zwei Patientinnen hatten Tumore im Bereich der Thoraxwand, teils mit Infiltration des Plexus brachialis. Eine Patientin zeigte Metastasen im Bereich des Halses mit Gefahr einer „Blow-out“-Blutung der Art carotis.

Bei einer Patientin erfolgte eine zweizeitige plastisch-chirurgische Defektdeckung mittels Resektion und Spalthautdeckung im Bereich der Thoraxwand. Bei den zwei weiteren Patientinnen erfolgte die Defektdeckung mittels Lappenplastiken. Bei allen Patientinnen kam es post-operativ zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität.

Die palliative Resektion und Defektdeckung zur Verbesserung der Lebensqualität bei Hautweichteilmetastasen sollte nach vorsichtiger Evaluierung des Patienten in Erwägung gezogen werden.

Anhand multipler Fallbeispiele möchten wir die plastisch-chirurgischen Möglichkeiten der Defektdeckung bei ausgedehnten Tumormetastasen des Mammacarcinoms darstellen, welche von Splathautdeckung, über lokale Lappenplastiken bis hin zu ausgedehnten Thoraxwandresektionen und mikrovaskulären Lappenplastiken reichen.