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DOI: 10.1055/s-0034-1375488
TARGIT A Studie: Risikoadaptierte additive Ganzbrustbestrahlung nach intraoperativer Radiotherapie (IORT) – bei einem tumorfreien Schnittrand < 1 mm oder < 10 mm?
Zielsetzung: In der TARGIT A Studie wurde im Protokoll eine additive Ganzbrustbestrahlung (WBRT) zur intraoperativen Radiotherapie (IORT) bei einem tumorfreien Schnittrand von < 1 mm empfohlen. In Deutschland wurde die WBRT aufgrund der Auflagen vom BFS bei einem tumorfreien Schnittrand < 10 mm ergänzt. Wir analysierten die Auswirkungen dieser Strategie auf die Therapie und die Lokalrezidivrate.
Materialen und Methoden: Alle deutschen Fälle wurden vor der Operation randomisiert und erhielten die IORT direkt nach der Tumorexzision (pre-pathology stratum). Aufgrund dessen wurden zum Vergleich im internationalen Kollektiv ebenfalls nur die pre-pathology Fälle untersucht. Verglichen wurden die Rate von IORT+WBRT, die Lokalrezidivrate, brustkrebs-assoziierte Todesfälle und nicht-brustkrebs-assoziierte Todesfälle. Es wurde eine nicht-randomisierte post-hoc Analyse durchgeführt.
Ergebnisse: Eine additive WBRT wurde im TARGIT Arm fast doppelt so häufig in Deutschland im Vergleich zum internationalen Kollektiv durchgeführt (31,3% (96/306) vs. 17,4% (123/706)). Die 5-Jahres-Lokalrezidivrate war nahezu gleich (2,6% (95% CI 0,87 – 7,8)) vs. 1,9% (95% CI 0,81 – 4,5)). Es gab keinen signifikanten Unterschied bezüglich der brustkrebs-assoziierten Mortalität (2,5% (0,64 – 9,7) vs. 3,3% (1,7 – 6,4)) oder der nicht-brustkrebs-assoziierten Mortalität (0,78% (0,11 – 5,4) vs. 1,7% (0,8 – 3,7)).
Zusammenfassung: Die Ausdehnung der Indikation zur additiven WBRT bei einem tumorfreien Schnittrand von < 10 mm scheint nicht mit einem Benefit verbunden zu sein. Eine additive WBRT zur IORT bei einem tumorfreien Schnittrand < 1 mm erscheint ausreichend sicher zu sein.