Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A128
DOI: 10.1055/s-0034-1375487

Retrospektive Auswertung der Applikation von liposomalem Doxorubicin Weekly (Myocet) mit Schwerpunkt der Toxizität in der Therapie des metastasierten Mammakarzinoms

P Simoes 1, S Wegener 2, C Schumacher 3
  • 1St. Elisabeth-Krankenhaus, Brustzentrum, Köln, Deutschland
  • 2Auguste-Viktoria-Klinikum, Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin, Deutschland
  • 3St. Elisabeth-Krankenhaus, Brustzentrum, Köln, Deutschland

Zielsetzung:

Diese retrospektive Auswertung überprüft die Wirksamkeit von liposomalem Doxorubicin (Myocet) in der weekly-Gabe bei metastasierten Mammakarzinompatientinnen unter besonderer Berücksichtigung der Kardiotoxizität und weiterer therapierelevanter Nebenwirkungen, die die Lebensqualität beeinträchtigen.

Material und Methoden:

Es wurden 18 Patientinnen (Januar 2008 bis Februar 2011) mit einem medianen Lebensalter von 63 Jahren eingeschlossen. 83% der Patientinnen zeigten multiple Metastasenlokalisationen und erhielten verschiedene Therapielinien. Im Rahmen der Vorbehandlung (78% Drittlinien bis further line) waren 30% Anthrazyklin vorbehandelt. In Anlehnung an den Ansatz der Ellingstudie wurde Myocet wöchentlich mit 20 mg/m2 verabreicht.

Ergebnisse:

Das objektive Ansprechen betrug 47%, die mittlere Remissionsrate 18,6 Wochen, die mittlere Dauer bis Tumorprogress 22,4 Wochen.

Bei einer Patientin (Anthrazyklin vorbehandelt) kam es zu einer Reduzierung der LVEF von 5%, alle anderen zeigten einen unauffälligen kardiologischen Befund. Bezüglich der Myelosuppression traten keine Grad 3 – 4 Toxizitäten auf.

Eine Alopezie wurde zweimal mit Grad 1 erhoben, wobei auch nach Erhalt der maximalen kumulativen Dosis (800 mg/m2) keine höhergradige Alopezie auftrat. Emesis und Diarrhoe ohne Grad 3 Toxizitäten.

Zusammenfassung:

Die Auswertung zeigt, dass das liposomal verkapselte Doxorubicin metastasierten Patientinnen in der wöchentlichen Gabe eine wirksame und gut verträgliche Therapie bietet.

Bei Anthrazyklin vorbehandelten Patientinnen kam es zu keiner Therapie limitierenden Kardiotoxizität. Die geringe Manifestation der sonstigen Nebenwirkungen ermöglichte den Patientinnen auch bei fortgeschrittener metastasierter Situation eine gute Lebensqualität.