Behandlung eines exulcerierten Radioderms der Axilla mit begleitendem schwerem Lymphödem durch eine freie faszio-kutane Lappenplastik mit simultanem Lymphknotentransfer

Zielsetzung:

Vorgestellt wird die Behandlung eines Radioderms mit chronischer Exulceration im Bereich der rechten Axilla. Es lag ein Zustand nach Bestrahlung der ipsilateralen Achselhöhle und der Lymphabflusswege nach Mammaamputation rechts von 1979 mit postradiogener Armplexusschädigung und Ausbildung eines starken Lymphödems des rechten Armes vor. Die Exulceration im Zentrum des Radioderms bestand seit 2 Jahren und 3 Monaten und wies eine chronische Infektion auf.

Ziel der Behandlung war nach Ausschluss eines Sarkoms, das axilläre Radioderm mit Exulceration vollständig zu exstirpieren. Durch eine fasziokutane, freie Lappenplastik mit gleichzeitigem Transfer gesunder Lymphknoten sollte ein Defektverschluss und eine Verbesserung des Lymphabflusses erreicht werden.

Material und Methoden:

Es erfolgte die vollständige Exzision des Radioderms unter Auflösung der stark ausgeprägten Narbenstränge im Bereich der rechten Axilla. Der Defektverschluss war mit einem Leistenlappen unter Einschluss superfizialer inguinaler Lymphknoten und nach mikrochirurgischer Anastomosierung der thorakodorsalen Arterie mit der Arteria circumflexa ileum superfizialis und der begleitenden Lappenvene an die transponierte Vena cephalica erfolgt.

Im Follow-up war eine Abnahme der neuropathischen Schmerzen über die ersten 6 Monate post operationem nachweislich. Dies korrelierte mit einer metrischen Analyse der Oberarm- und Unterarmumfänge, die eine kontinuierliche Rückbildung zeigten.

Zusammenfassung:

Wir möchten die gegenwärtig intensiv diskutierte Methode des freien Lymphknotentransfers im Zusammenhang mit mikrochirurgisch anastomosierten Lappenplastiken in Wort und Bild darstellen und auf den hoffnungsvollen Therapieansatz zur Behandlung schwerer chronischer Lymphödeme aufmerksam machen. Dies soll am Beispiel in einem Poster dargestellt werden.